Stadt Bern soll weiter wachsen
Die Stadt Bern soll weiter wachsen, aber nachhaltig und mit Rücksicht auf die knappen Finanzen: Das ist das Ziel, das die Berner Stadtregierung bis 2016 gemäss den neuen Legislaturrichtlinien verfolgt.
Vor den Medien in Bern sprach der vollzählig angetretene Berner Gemeinderat am Mittwoch bei der Vorstellung der neuen Richtlinien 2013-2016 viel vom Erhalten des Erreichten, einem pragmatischen Vorgehen und der Beschränkung auf das Machbare.
So sei ja beispielsweise noch nicht klar, wie das letzte Woche vom Kanton vorgestellte Sparpaket genau aussehen werde, sagte Stadtpräsident Alexander Tschäppät.
26 Massnahmen will die Berner Stadtregierung bis 2016 realisieren. Sie gliedern sich in vier Themenbereiche: Wohnen und Nachhaltigkeit,Freizeit und Erlebnis, Politik und Verwaltung sowie Arbeit und Bildung. In diesen vier Themenbereichen soll die Bundesstadt ein Zentrum sein.
200 Genossenschaftswohnungen im Bau
Im Bereich «Wohnen und Nachhaltigkeit» will die Stadtregierung beispielsweise bis 2016 die grosse Freifläche Viererfeld/Mittelfeld am Rand des Länggassquartiers eingezont haben. Auch sollen 200 Genossenschaftswohnungen im Bau sein. Rund um den Bahnhof Bern soll es 1000 zusätzliche Veloabstellplätze geben und Bern will die Energiewende zielstrebig umsetzen.
Unter dem Stichwort «Freizeit und Erlebnis» strebt der Berner Gemeinderat an, dass Zwischennutzungen von Bauparzellen und Brachflächen durch Anwohner und Interessengruppen gefördert werden. Das Nachtlebenkonzept ist 2016 in Kraft und teilweise umgesetzt. Auch liegt ein Bauprojekt für eine 50-Meter-Schwimmhalle vor.
Das Polit- und Verwaltungszentrum Bern hat ihren Status als Hauptstadt gefestigt und arbeitet aktiv im Verein Hauptstadtregion Schweiz mit. Zudem ist eine kantonale Städteachse zur besseren Vertretung urbaner Anliegen aufgebaut.
Als Arbeits- und Bildungsstadt schliesslich baut Bern beispielsweise die Basisstufe weiter aus und die Frühförderung ist etabliert und bedarfsgerecht ausgebaut.
Es braucht Wachstum
Trotz vorsichtigem Umgang mit Geld ist für die Berner Stadtregierung klar, dass es Wachstum in Bern braucht: Laut Tschäppät finanziert sich die Stadt Bern vor allem über die Steuern natürlicher Personen. Die Stadt will deshalb für weitere 5000 Einwohner Platz schaffen und so 2016 über 140'000 Einwohner zählen.
Um dieses Bevölkerungswachstum auffangen zu können, müsse der öffentliche Verkehr weiter ausgebaut werden, sagte Gemeinderätin Ursula Wyss. Ihre Gemeinderatskollegin Franziska Teuscher versprach, Bern werde die Basisstufe nicht vorschreiben, aber sie dort nach Kräften unterstützen, wo sie erwünscht sei.
Sicherheits-, Umwelt- und Energiedirektor Reto Nause will bis 2016 den Standort für eine neue Eventhalle geklärt haben. Finanzdirektor Alexandre Schmidt sagte, im Stadtberner Wohnungsbau werde viel vom städtischen Fonds für Boden und Wohnbaupolitik abhängen.
Kein Thema mehr: Halbkanton Bern
Die neuen Legislaturrichtlinien stützen sich auf die «Strategie Bern 2020», welche der Berner Gemeinderat 2009 vorstellte. Damals entwarf Tschäppät auch die Vision eines «Stadtkantons Bern». Es sei wichtig, mit provokativen Ideen Diskussionen anzuregen, sagte er vor vier Jahren.
Ein Stadtkanton Bern sei unterdessen kein Thema mehr, sagte der Berner Stadtpräsident am Mittwoch. Er setzt nun eben vielmehr auf den Verein Hauptstadtregion Schweiz, dessen Co-Präsident er kürzlich geworden ist.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch