Reitschulkrawalle: Polizisten kritisieren ihren Kommandanten
Nach den Krawallen vor der Reitschule kriegt nun auch noch Polizeikommandant Stefan Blättler sein Fett weg. Und dies ausgerechnet von den eigenen Polizeibeamten.
Die Schuldzuweisungen rund um die Krawallnacht vor der Reitschule vom letzten Wochenende nehmen kein Ende. Neustes Kapitel in der Aufarbeitung der Geschehnisse: Polizeibeamte kritisieren ihren eigenen Chef – den Polizeikommandanten Stefan Blättler. Der Hauptvorwurf: Der Einsatz am Samstagabend, bei dem es zu 11 verletzten Polizisten kam, sei mangelhaft geplant gewesen. Von einer «Fehlplanung» spricht ein anonymer Polizist gegenber der «SonntagsZeitung».
Und weiter: Einmal mehr habe es das Berner Polizeikommando verpasst, «genügend Einsatzkräfte aufzubieten». Und dies, obwohl man mit der Heftigkeit der Attacken habe rechnen müssen. Seitens des Kommandos stelle er die Unterstützung infrage, so der anonyme Polizist weiter. Ein weiterer anonymer Polizeibeamte kritisiert die den Einsatzkräften auferlegte Zurückhaltung. «Man hat es einmal mehr verpasst, die Reithalle zwecks Beweissicherung zu betreten», wird dieser im Artikel zitiert, «und dies bei Tatbeständen wie Landfriedensbruch und Gefährdung des Lebens».
Schwarzer Peter wird weitergegeben
Der Beschuldigte kommt in der «SonntagsZeitung» ebenfalls zu Wort. Polizeikommandant Stefan Blättler entgegnet, die Ereignisse vom letzten Samstag hätten sich «so nicht angekündigt». Auch dass die Polizei nicht in die Reithalle eingedrungen sind, verteidigt Blättler mit den Argumenten: «In diesem Fall hätte es vermutlich massive Ausschreitungen und weitere Verletzte bei Polizisten und den Besuchern gegeben».
Der Polizeikommandant gibt den Schwarzen Peter sogleich weiter an die Politik, und zwar an den Berner Gemeinderat. «Ich persönlich habe mehrere Male darauf hingewiesen, dass die Situation unhaltbar ist. Wir können die Rahmenbedingungen aber nicht ändern», lässt er sich etwa im Bericht zitieren.
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