Regierung verteidigt Razzia in Reitschule
Der Berner Gemeinderat stellt sich vor die Kantonspolizei. Im Juni war es während einer Razzia in der Reitschule zu wilden Verfolgungsszenen gekommen. Linke Stadträte hatten die Aufklärung der Vorfälle verlangt.

Im Juni ging es in der Reitschule drunter und drüber. Ein Grossaufgebot ziviler Sicherheitskräften verfolgte im Zuge einer Drogenrazzia auf der Schützenmatte mehrere Personen ins Innere des Kultur- und Politzentrums. Insgesamt wurden dabei zehn Personen festgenommen. Die Reitschule-Betreiber sprachen im Anschluss von einem «regelrechten Überfall», die Polizei von einer «gezielten Aktion gegen den Drogenhandel». Am Montag stützte der Gemeinderat die polizeiliche Version der Geschehnisse.
Anlass war eine Interpellation der stadträtlichen Fraktion der SP. Die Parlamentarier hatten vom Gemeinderat eine Aufklärung der Vorfälle vom 23. Juni verlangt. «Stossend», so die Unterzeichnenden, sei insbesondere, dass die Aktion zum wiederholten Mal unmittelbar während oder nach einer politischen Debatte über die Reitschule stattgefunden habe.
Grundsätzlich positive Kapo
Der Gemeinderat wies diesen Vorwurf am Montag entschieden zurück: «Ein Zusammenhang zwischen der Aktion und der politischen Diskussion entbehrt jeglicher Grundlage.» Der Vorplatz der Reitschule und die Schützenmatte seien seit Jahren ein «Brennpunkt» in Bezug auf die Drogendealer. Deshalb habe man die Kantonspolizei damit beauftragt, «den Drogenhandel bei der Reitschule vermehrt zu bekämpfen».
Ob die Aktion als Absage der Kantonspolizei an die Vermittlungen zwischen der Stadt Bern und der Reitschule-Betreiberin Ikur verstanden werden müsse, verneinte die Stadtregierung ebenfalls: «Der Gemeinderat bekräftigt die Dialogbereitschaft der Kantonspolizei.» Die Kapo selbst betonte schon mehrfach, dass im Gegenteil die Reitschule sich konsequent verweigere.
Die Verfasserin der Interpellation, Nora Krummen (SP), zeigte sich am Montag enttäuscht über die gemeinderätliche Reaktion: «Die Antworten sind sehr vage.» Entscheidende Fragen, etwa jene, wie solche Einsätze künftig besser mit der Reitschule koordiniert werden könnten, seien ausserdem unbeantwortet geblieben.
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