Müslüm entführt einen Stadtbus
Von der Polizei ausgewiesen, unternimmt der Komiker Müslüm eine letzte Rundfahrt durch Bern. Die «Stadtrandfahrt», eine Art Migrantenmusical im Bus, ist grosse Party.

«On appelle la police?», ruft eine besorgte Touristin – ein dubioses Subjekt im pyjamaähnlichen Streifenanzug, mit schwarzer Strubbelfrisur, Kulleraugen und dunkelbraunem Schuhcrèmevollbart ist der Grund für die Aufregung. Eben noch klebte der Mann an der Scheibe des Bernmobil-Busses, zwängte dann mit den Fingern die Fahrertür auf, nun packt er den Chauffeur am Kragen und schüttelt ihn: «Kolleg, heute sitzen wir alle in einem Boot.» Müslüm, der stadtbekannte Komiker, will «eine Routenänderung»: Es ist die «Stadtrandfahrt», eine als Theater inszenierte Busfahrt, zu dem Müslüm alias Semih Yavsaner mit dem Club 111 das Publikum «entführt». Denn: Noch heute muss der Türke raus aus der Schweiz, so die Pressemitteilung der Polizei, die eben über die Radiolautsprecher im Bus zu hören war. Sein Song «Erich, warum bisch du nid ehrlich» und sein Engagement rund um die Reithalle, das war zu viel.