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Die Aare ist mehr als nur ein Fluss
Wir widmen uns den ganzen Sommer lang dem längsten und bestimmt auch dem schönsten Fluss der Schweiz: Der Aare.
In der Rubrik «Mein Name ist...» stellen wir jeden Tag ein Tier vor, das in oder an der Aare lebt.
Bei der Aareschlaufe in Bremgarten befindet sich eines der wichtigsten Laichgebiete der Nase.
(Bild: istockphoto)
In eurem Gesicht sucht ihr mich vergeblich. Mein Name ist zwar Nase, aber ich kann weder laufen noch verstopft sein. Vielmehr nennt man mich wegen meiner eigenen Nase so, die ist für einen Fisch nämlich ziemlich markant. Ihr Menschen würdet dazu vielleicht auch Knubbelnase sagen. Und durch mein dünnes Maul und die hornige Unterlippe wird sie noch zusätzlich betont.
Früher bevölkerten wir Nasen so ziemlich jedes Gewässer mit stärkerer Strömung. Unsere Schwärme umfassten Tausende von Tieren, jedes etwa 60 Zentimeter lang. Heute ziehe ich mit meinen Freunden zwar immer noch durch die Aare – um unseren Lieblingslaichplatz zu erreichen, legen wir Strecken von bis zu 300 Kilometern zurück –, aber in weitaus kleinerer Zahl.
Das geht so weit, dass ich für euch Menschen sogar als vom Aussterben bedroht gelte. Verschiedene Organisationen setzen sich für mich ein. Der WWF etwa will, dass die Flüsse renaturiert werden, damit ich wieder ungehindert schwimmen kann. So würde ich auch wieder mehr Orte dafür finden, meine bis zu 100'000 Eier abzulegen.
In der Schweiz gibt es nur noch wenige Plätze, denen wir Nasen unseren Nachwuchs anvertrauen. Man spricht von gerade einmal zehn relevanten Laichgebieten. Und eines davon findet sich sogar nahe der Stadt Bern, nämlich bei der Aareschlaufe in Bremgarten.
Berner Zeitung
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