Am Rande der Medienkonferenz zum Kubus äusserte sich Konzert-Theater-Bern-Intendant Stephan Märki erstmals zur Freistellung der Schauspielchefin Stephanie Gräve von letzer Woche. Auf die Frage, was er als interimistischer Spartenleiter Theater künftig anders machen wolle, sagte er: «Ich verstehe Kultursubventionen als Risikofinanzierung. Wir müssen im Theater mehr machen als Erwartungen erfüllen.» Theater müsse anecken. «Davon wird es mehr geben und dazu weniger Kirche».
Nach einer Woche Schweigen sind damit wohl die Hauptgründe des Zerwürfnisses mit Gräve auf dem Tisch – mit einem Seitenhieb auf Gräves Kooperationen mit den Kirchen. Stephan Märki wies bei dieser Gelegenheit auch den Vorwurf, er gebare sich als übermächtiger Intendant, zurück. Er kenne kein anderes Theater, das «so intensiv von einer Aufsicht begleitet wird.» Die Leitung sei breit aufgestellt. Das Theater schreibe seit vier Jahren schwarze Zahlen und habe mehr Publikum.
«Es gibt keine Havarie zu vermelden.» Das Haus funktioniere so gut «wegen des respektvollen Umgangs» bei Konzert Theater Bern. Damit das so bleibe, habe es nun einmal einen harten Entscheid gebraucht. «Ein Intendant muss mehr wollen, als nur geliebt zu werden.» Dann schloss Kommunikationschef Jens Breder: «Jetzt haben wir wohl genug gesagt.»
Die Kritiker dürfte das kaum verstummen lassen. Ein Komitee namens «Forderung nach Transparenz am Konzert Theater Bern» hat unter der Website Wir-fordern-transparenz.ch eine Onlinepetition lanciert – anonym.
Seit Freitag ist zudem klar, dass Dominique Folletête im Stiftungsrat bleibt, obwohl er dieses Jahr siebzig wird. Folletête ist am Freitagmorgen als Vertreter der Regionsgemeinden wiedergewählt worden – er bleibt bis Juni 2018.