Initiative für das alte Tramdepot kommt zustande
Die Initiative gegen den Abriss des alten Tramdepots Burgernziel ist wohl zustande gekommen. Nun kommt es zu einem Wettlauf zwischen den Initianten und den Investoren, die das Areal überbauen wollen.

Es brauchte einen kräftigen Endspurt, doch nun scheint das Ziel geschafft: «Wir haben ziemlich sicher genug Unterschriften zusammen», sagt Christoph Egli. Mit einer Gruppe von Mitstreitern wehrt er sich gegen den Abriss des ehemaligen Tramdepots im Burgernziel.
Ihre Initiative verlangt, den Volksentscheid vom November 2015 aufzuheben, wonach das Areal im Baurecht abgegeben und mit einer Wohnsiedlung überbaut wird. Inzwischen vergab die Stadt das Areal einer Bietergemeinschaft von Gebäudeversicherung Bern und Wohnbaugenossenschaft Acht. «Ein stadtplanerischer Fehler», finden die Initianten um Egli. Sie träumen stattdessen von einer vielfältig bespielbaren «Veranstaltungsplattform» im Osten der Stadt. Dieser würde ohne das heute zwischengenutzte Areal zu kulturellem Brachland.
Schwerer Stand für Initiative
Am Dienstag läuft die Sammelfrist der Initiative ab. Damit über sie abgestimmt werden kann, müssen 5000 gültige Unterschriften zusammengekommen sein. «Unsere Marge ist etwas kleiner als geplant, aber mutmasslich haben wir es geschafft», sagt Egli. Es sei eine kleine Gruppe gewesen, die im letzten halben Jahr auf der Strasse Unterschriften gesammelt habe. «Aber wenn man unterwegs war, kam man schnell zu vielen Unterschriften.»
Trotzdem dürfte es die Initiative in einer Abstimmung schwer haben. So wie es aussieht, wird keine etablierte Partei ihre Forderung unterstützen. Ausserdem könnten die Investoren für die Überbauung des Areals bereits über eine gültige Baubewilligung verfügen, bevor über die Initiative abgestimmt werden kann. «Dann würden wir dies respektieren», sagt Egli. «Aber falls bis dann keine Bewilligung vorliegt, ist im Bauprojekt definitiv der Wurm drin – und dann ist es legitim, noch einmal über die Zukunft des Areals zu diskutieren.»
Nun muss die Stadtkanzlei prüfen, ob für die Initiative tatsächlich die nötige Anzahl gültiger Unterschriften gesammelt worden ist. Bis eine eingereichte Initiative dem Volk zur Abstimmung vorgelegt wird, dauert es üblicherweise 12 bis 18 Monate. Falls sie angenommen würde, müsste die Stadt mit Schadenersatzforderungen der Baurechtsnehmer rechnen. Schliesslich seien diese «in guten Treuen an der Arbeit», sagte Stadtschreiber Jürg Wichtermann im vergangenen September zu dieser Zeitung.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch