
Joël Wyssen und David Hertach brauchen feine Menschenkenntnisse und ein dickes Fell. Die beiden Grenzwächter erzählen von Vorurteilen, Rasierklingen in Schliessfächern und schweizerischer Aufmüpfigkeit.
Donnerstagmorgen, 10 Uhr, Hauptbahnhof Bern. Auf Gleis 6 fährt der IC 8 aus der Ostschweiz ein. Das Perron ist überschaubar, nur wenige Personen warten auf den Zug. Darunter auch Joël Wyssen und David Hertach. Leicht versetzt voneinander stehen sie dort. Wyssen in Hemd, Slim-fit-Jeans, Sneakers und mit umgehängter Freitag-Tasche. Hertach in schwarzer Carhartt-Jacke, Jeans und mit beigem Rucksack. Sie sehen aus wie normale Zugreisende. Sind sie aber nicht.
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Vor zwei Jahren zog ein Grenzwächter von Genf nach Lyss, um dort sein eigenfinanziertes Schmuggelmuseum weiterzuführen. Sein ganzes Vermögen hat er in die Sammlung gesteckt.
92 Schweizer Grenzwächter wohnen in Frankreich, weil sie hierzulande keine bezahlbaren Wohnungen finden.
Auch im Berner Hauptbahnhof gibt es einen Grenzwachtposten. Dort fand schon so mancher Drogenschmuggel sein Ende.