Gemeinschaftsgrab für Engelskinder in Köniz eingeweiht
Die Berner Vorortsgemeinde Köniz hat ein Gemeinschaftsgrab für so genannte Engelskinder geschaffen. Es ist eine Gedenkstätte für Kinder, die während der Schwangerschaft der Mutter oder kurz nach der Geburt verstorben sind.

Bisher konnten nur verurkundete Totgeburten ab der 23. Schwangerschaftswoche bestattet werden, wie der Könizer Gemeinderat mitteilte. Nun ist im Friedhof Köniz eine Bestattung auch für frühere Fehlgeburten möglich, die offiziell gar nicht registriert werden.
Am Dienstag wurde das Denkmal der neuen Ruhestätte auf dem Friedhof Köniz enthüllt. Das Werk des Künstlers Bernhard Gerber ist einem Feld von geneigten Grashalmen nachempfunden, in das der Wind bläst. «Das Denkmal symbolisiert einen Hauch von Leben», sagte Gerber.
Zwei massive Eichenbalken bieten Platz, um hinzusitzen und zu verweilen oder um persönliche Grabmitgaben zu hinterlassen, erklärte der Könizer Eisenplastiker. Auf dem dritten Balken befinden sich die blattähnlichen Beschriftungselemente. Wenn die Eltern es wünschen, können sie auf einem der 58 Grashalm-Elemente den Namen ihres verstorbenen Kindes anbringen lassen.
«Wir versuchen öffentliche Anlagen wie Friedhöfe attraktiv zu gestalten», sagte Gemeinderätin Rita Haudenschild vor den Medien. Deshalb habe die künstlerische Gestaltung eine grosse Bedeutung gehabt.
Im neuen Gemeinschaftsgrab für Engelskinder können überdies verstorbene Kinder bis zum 12. Lebensjahr bestattet werden. Diese zentrale Bestattung ermögliche die Begegnung unter den Betroffenen, erklärte Haudenschild. In der ganzen Schweiz gibt es rund 20 solcher Gedenkstätten für Engelskinder.
Dreigeteilte Skulptur
Auf dem Friedhof Köniz ziert neu auch das Gemeinschaftsgrab für Erwachsene eine Skulptur Gerbers. «Viele Hinterbliebene vermissten beim Besuch des Gemeinschaftsgrabes einen Hinweis auf die letzte Ruhestätte ihrer Angehörigen», sagte Haudenschild.
Die Gemeinde habe deshalb nach einer Möglichkeit gesucht, um die Namen der Verstorbenen aufzuführen. Kreiert hat nun der Künstler aus dem Könizer Ortsteil Spiegel ein Monument aus drei kubischen Körpern, deren rostendes Eisen die Vergänglichkeit symbolisiert.
Auf dem ersten Quadrant ist eine Aluminium-Schriftplatte angebracht. Dort können Hinterbliebene freiwillig die Namen der Verstorbenen eingravieren lassen. Das dreigeteilte Denkmal steht für die göttliche Dreiheit und die drei Tugenden im Christentum: Glaube, Liebe und Hoffnung.
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