Feinschliff am Nachtleben-Konzept der Stadt Bern
An einem zweiten Runden Tisch haben Vertreter von Behörden und Institutionen, Kulturanbieter sowie Bar- und Clubbetreiber am Nachlebene-Konzept der Bundesstadt den Feinschliff vorgenommen.
Nun wird die Stadtregierung über das weitere Vorgehen entscheiden.
Stadtpräsident Alexander Tschäppät zog am Montagabend auf Anfrage eine positive Bilanz. «Wir waren uns sehr einig, was wir wollten». Das definitive Konzept, das der Gemeinderat nun ausarbeiten will, werde von anderer Tonalität sein, als der Entwurf vom vergangenen Herbst.
Damals hatte der Gemeinderat das Konzept mit 15 Massnahmen vorgestellt und in die Vernehmlassung geschickt. Dazu gehören Massnahmen wie die Ausweitung eines bereits für einen gewissen Perimeter bestehenden Sicherheits-Konzepts, ein Ausbau des nächtlichen ÖV-Angebots, mehr Toilettenanlagen oder flexiblere Öffnungszeiten der Lokale.
In der Vernehmlassung stiess das Konzept auf ein gewisses positives Echo. Allerdings wurden durchaus auch Vorbehalte angebracht. Verschiedene Organisationen bemängelten, dass das Konzept sich zu stark auf die negativen Begleiterscheinungen des Nachtlebens konzentriere und zu stark auf Repression setze. Der kulturpolitische Aspekt hingegen finde kaum Aufnahme. Auf grossen Widerstand stiess insbesondere ein Alkoholverkaufsverbot ausserhalb von Gastgewerbebetrieben nach 20 Uhr.
Regierung will Kritik aufnehmen
Tschäppät betonte am Montag, dass die Stadtregierung die Kritik aufnehmen werde. So soll der Kulturbegriff ausgeweitet werden. Klar sei auch, dass es mit einem Alkoholverkaufsverbot nicht getan sei und es stattessen auch vermehrt Prävention brauche, sagte der Stadtpräsident. Auch für die ganz Jungen, die noch nicht in Clubs und Bars eingelassen werden, gebe es wenig Möglichkeiten in der Stadt.
Tschäppät kündigte an, dass diese Bereiche nun nochmals in entsprechenden Arbeitsgruppen diskutiert würden. Das Ziel des Gemeinderates bleibe aber, das definitive Konzept noch vor den Sommerferien zu präsentieren.
Positive Bilanz auch für Verein Pro Nachtleben
Thomas Berger vom Verein Pro Nachtleben Bern zog am Montagabend ebenfalls eine positive Bilanz des zweiten Rundtischgesprächs. Er habe heute den Eindruck gehabt, dass man ein gemeinsames Ziel verfolge, nämlich die Stadt Bern ein wenig attraktiver zu machen, sagte Berger.
Er begrüsse sehr, dass die Behörden weg von einem Alkoholverkaufsverbot kämen und bereit seien, für Ausgehlokale flexiblere Öffnungszeiten zu prüfen, sagte Berger.
In der Stadt Bern sind das Nachtleben, respektive dessen mitunter negative Auswirkungen, seit längerem ein grosses Thema. Mehr als 10'000 junge Menschen beteiligten sich letzten Sommer an einer Tanz-Kundgebung und demonstrierten für mehr Freiräume. Eine Neuauflage dieser Kundgebung ist für Ende Mai bereits wieder geplant.
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