Erich Hess macht jüngeren Kräften Platz
Der Berner Grossrat und Stadtrat Erich Hess gibt sein Amt als Parteipräsident der Jungen SVP Schweiz (JSVP) ab. Nach rund 15 Jahren in der Parteileitung sei es «Zeit für frischen Wind», sagte Hess am Donnerstag auf Anfrage.

Die frei werdende Zeit will der Politiker aus der Stadt Bern für sein Grossrats- und Stadtratsmandat einsetzen. Hess wird aller Voraussicht nach das Präsidium der stadträtlichen Aufsichtskommission übernehmen.
Für ihn sei der Entscheid, als Präsident der JSVP abzutreten, schon länger festgestanden, führte Hess aus. Kommuniziert habe er ihn aber erst jetzt, rund zwei Wochen vor der Delegiertenversammlung der JSVP. Auf diese Weise gebe es keine allzu langen Spekulationen über mögliche Nachfolger an der Parteispitze.
Das Alter spielte bei Hess' Entscheid keine Rolle. Mit seinen 32 Jahren hätte er die Alterslimite der Jungpartei von 35 Jahren noch nicht erreicht. Hess ist seit 1999 Mitglied der Parteileitung - zunächst als Kassier, seit 2008 als Präsident.
Die Jungpartei bedauerte Hess' Entscheid in einer Mitteilung vom Donnerstag. In seiner Amtszeit habe Hess das politische Profil der Jungen SVP Schweiz geschärft und sie zur stärksten bürgerlichen Jungpartei ausgebaut.
Die Partei bedauere den «unerwarteten Entscheid» sehr, heisst es in der Mitteilung weiter. Als Höhepunkt seiner Präsidentschaft nennt die JSVP das erfolgreiche Referendum gegen die Ausdehnung der Personenfreizügigkeit auf Rumänien und Bulgarien. Zudem seien unter Hess neun neue Kantonalsektionen der Jungen SVP gegründet worden, darunter alle Westschweizer Sektionen.
Establishment überrumpelt
Damit überrumpelte der 32-jährige Lastwagenchauffeur die Berner Politszene, die praktisch unisono die Nein-Parole ausgegeben hatte. Doch das Volk schlug sich auf Hess' Seite. Dieser musste in der Folge seinen Erfolg auch mit niemandem teilen.
Dem Politestablishment blieb nichts anderes übrig, als sich verwundert die Augen zu reiben. Denn ernst genommen hatten Hess bis dato die wenigsten. Der Jungpolitiker galt wegen seiner polemischen Voten und brachialen Kampagnen bestenfalls als Provinz-Provokateur im Gefolge von Grossrat und JSVP-Ehrenpräsident Thomas Fuchs.
Wahl Ende Januar
Nebst dem Präsidenten stellen auch der JSVP-Vizepräsident Xavier Schwitzguébel und die Kassierin Mirjam Wüthrich ihr Amt zur Verfügung - beide aus beruflichen Gründen. Über eine Nachfolge stimmen die Delegierten an ihrer Hauptversammlung am 25. Januar ab. Die Junge SVP zählt gemäss Hess schweizweit rund 6000 Mitglieder.
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