Er geht freiwillig ins Gefängnis
Alle drei Wochen reist Ueli Beer von Bern in die Justizvollzugsanstalt St. Johannsen, wo er einen Insassen besucht. Sein Delikt billigt Beer nicht. Aber er versucht, den Menschen dahinter zu sehen.

Der Regen tropft von seinem Schirm, als Ueli Beer durch das Tor der Justizvollzugsanstalt St. Johannsen tritt. Er weiss genau, wo er hinmuss: rechts abbiegen, durch den Innenhof, zum beigen Gebäude mit dem runden Eingang. Hier wartet Samuel K.* im Trockenen, grauer Pulli, graue Haare. «Hoi», sagt Beer, schüttelt ihm kräftig die Hand. Samuel K. lächelt.