Der «Matte-Schnägg» steht still
Der selbstfahrende Bernmobil-Bus in der Matte fährt seit zwei Wochen wegen Defekten nicht mehr.

Seit dem 8. Juli ist die Strecke zwischen der Talstation der Marzilibahn und dem Bärenpark Versuchsgelände für die urbane Verkehrszukunft. Bernmobil testet einen selbstfahrenden Kleinbus des französischen Herstellers Easymile und hat dafür die Linie 23 geschaffen, die jedoch nur von 9 bis 17 Uhr in Betrieb ist. Wenn überhaupt. In den ersten fünf Betriebswochen stand der Achtplätzer im Schuhschachtelformat fast öfter still, als dass er fuhr.
Ganztägige Stopps waren nötig für Anpassungen an der Strecke und am Fahrzeug. Seit dem 5. August geht gar nichts mehr, wie Rolf Meyer, Leiter der Unternehmenskommunikation von Bernmobil, bestätigt: «Grund dafür sind zwei technische Defekte, die beim Fahrzeug aufgetreten sind. Wir sind zusammen mit dem Hersteller daran, diese zu beheben.» Auf jeden Fall stehe der Bus noch bis Ende Woche still, man hoffe, nächste Woche wieder fahren zu können. Mitte September steht der nächste Unterbruch an, für eine Personalschulung. Bei Nebel und Schnee wird der Bus ohnehin in der Garage bleiben.
Schon als der Bus diesen Frühling passagierlos, aber begleitet die Matte befuhr, um die Strecke auswendig zu lernen, haben ihn die Bewohner ins Herz geschlossen. Man nennt ihn «Matte-Schnägg», weil er im Schritttempo kriecht. Trotz Antikollisionssoftware fährt stets ein Operateur mit, der bei Problemen eingreift, was oft geschieht, wie Passagiere berichten. So ist es für die automatische Steuerung nicht einfach, wenn der «Schnägg» wegen eines parkierten Autos auf die andere Fahrbahnseite ausweichen muss, auf der er normalerweise in die Gegenrichtung fährt.
Trotzdem könnte es gut kommen. Die Zugerland Verkehrsbetriebe testen in Zug seit Januar dasselbe Modell wie Bernmobil. «Der Bus fährt, wir sind mit dem Versuch im Plan», richtet ein Sprecher aus.
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