Das sind Berns Büsi-Vagabunde
Streicheleinheiten, ein warmer Liegeplatz, viel Abwechslung: Das Vagabundenleben einer Katze hat viel Positives zu bieten, wie das Beispiel von Postkatze Panda zeigt. Auch Kater Ilai gehört zu den bekannten Rumtreibern in Bern-West.
Panda schläft zusammengerollt auf einem Frottiertuch, das extra für ihn auf die Ablage hinter dem Informationsschalter gelegt wurde. Die Kunden stören den Kater nicht bei seinem Nickerchen, im Gegenteil: Wenn sich jemand hinter den Tresen wagt, um das Tier zu streicheln, hebt es verschlafen den Kopf und fängt an zu schnurren.
Seit etwa einem halben Jahr geht Panda in der Postfiliale Bümpliz ein und aus. Hier ist er willkommen, hier ist es warm. Die Angestellten haben sich an den tierischen Besucher gewöhnt – sie nennen ihn liebevoll Jimmy.
Und auch für die Kunden stellt der Kater kein Problem dar, wie Markus Flückiger von der Kommunikation Postnetz Mitte sagt: «Wir haben noch nie eine Reklamation wegen Jimmy erhalten.»
Heimatlos ist Panda alias Jimmy aber nicht: Der Kater wohnt in Bümpliz, in unmittelbarer Nähe der Filiale. Sein Besitzer weiss, dass sich Panda tagsüber in der Post herumtreibt, und hat nichts dagegen.
Bei Ladenschluss wird der Kater von den Postangestellten wieder nach Hause geschickt, was der gemütliche Kerl ohne Murren über sich ergehen lässt. Meistens mache er sich mittags und abends von alleine auf den Heimweg.
Ein kilometergrosses Revier
Panda ist nur eine von vielen Katzen, die in der Region Bern dem Vagabundenleben frönen. Zahlreiche Geschichten bezeugen, dass die neugierigen Tiere gerne in Geschäfte eindringen oder dort Unterschlupf suchen – meist, weil sie dort jede Menge Aufmerksamkeit bekommen. Manchmal aber auch, weil es etwas Leckeres abzustauben gibt.
Nicht weit von der Bümplizer Post entfernt findet sich ein weiteres Beispiel für einen solchen Rumtreiber. Der rot-weisse Kater Ilai hat ein riesiges Revier: Es umfasst nicht nur das Quartier Kleefeld, in dem er zu Hause ist, sondern reicht bis zum Bauhaus in Niederwangen, das fast einen Kilometer entfernt liegt. Dank seinen ausgiebigen Streifzügen hat der Kater im Westen Berns schon fast Promistatus erreicht.
Die Quartierbewohner haben ihn auf den Namen Denner-Katze getauft, weil er häufig vor der Filiale im Zentrum Kleefeld sitzt und auf Liebesbekundungen hofft.
Auch den Angestellten des Supermarkts ist Ilai wohl bekannt: Mehrmals pro Woche müssen sie den verschmusten Kater aus ihrem Geschäft scheuchen, damit die Hygienevorschriften nicht verletzt werden. Dennoch ist Ilai auch bei ihnen beliebt.
Probleme mit der Diät
Solch ein Vagabundenleben mag für die Katzen schön sein, bei ihren Besitzern hingegen resultiert daraus die eine oder andere Sorgenfalte. Dies bestätigt Ilais Halterin Ruth Küffer: «Weil sich nachts ein Fuchs im Quartier herumtreibt, ist es mir wichtig, dass Ilai abends nach Hause kommt – ansonsten kann ich nicht ruhig schlafen.» Viermal sei es vorgekommen, dass Ilai während mehreren Tagen nicht nach Hause gekommen ist.
«Vielleicht wurde er aus Versehen irgendwo eingesperrt, vielleicht wollte er auch einfach draussen bleiben», mutmasst Küffer über die Gründe für Ilais Verschwinden. «Irgendwann stand er dann aber wieder im Wohnzimmer.»
Und noch ein weiteres Thema bereitet Küffer aktuell Bauchschmerzen: Sie vermutet, dass Ilai von jemandem aus der Nachbarschaft gefüttert wird – dabei versuche sie doch seit längerem, den «pummeligen Kater» auf Diät zu setzen.
Neben Ilai besitzt die Ruth Küffer übrigens noch zwei weitere Katzen – beide seien aber bei weitem nicht so abenteuerlustig wie Ilai.
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