Berns Hotellerie hält sich gut
Es gab letztes Jahr fast gleich viele Übernachtungen in Bern wie im Vorjahr. Schweizer, Deutsche und US-Amerikaner füllen die Lücke, die das Ausbleiben der Asiaten verursacht hatte.

710 000-mal übernachteten Touristen vergangenes Jahr in Berner Hotelbetrieben. Das ist ein Minus zum Vorjahr von rund einem halben Prozent, wie Bern Tourismus gestern mitteilte. Tourismusdirektor Markus Lergier spricht dennoch von einer guten Leistung, denn die Rahmenbedingungen seien im Jahr 2016 schwierig gewesen. Terror und Frankenstärke hätten die Branche geprägt.
Tatsächlich scheint die Angst vor terroristischen Anschlägen manche Touristen von einer Reise nach Europa abzuhalten. So meldete die Jungfraubahn gestern, dass vor allem asiatische Reisende Europa und die Schweiz aus diesem Grund vermehrt meiden würden (siehe Seite 3).
Die Hälfte ist aus dem Inland
Das gleiche Phänomen wie im Oberland ist auch in der Stadt Bern zu beobachten. China und Japan seien relativ volatile Märkte, so Lergier. Je nach politischer und wirtschaftlicher Situation in den Reisedestinationen gebe es Verschiebungen. Dies tangiere auch die Stadt Bern, die im Jahr 2016 von weniger Gästen aus China und Japan bereist wurde als in den Jahren zuvor. Diese Tendenz ist bereits klar, die exakten Zahlen kann Bern Tourismus aber erst im Verlauf des Jahres liefern.
2014 und 2015 war der Zuwachs von Gästen aus der Volksrepublik China beeindruckend. Von 25 000 auf über 34 000 Übernachtungen stieg deren Anteil allein im Verlauf eines Jahres. China löste gar die USA als zweitgrösste Gästegruppe ab. Dies dürfte sich in den neusten Zahlen wieder ändern. Während China derzeit zurückgeht, würden die USA wieder zulegen, so Lergier. Japan dagegen sei seit ein paar Jahren eher rückläufig.
Das Schwächeln mancher Märkte könne Bern dank seines ausgeglichenen Mix relativ gut auffangen, so Lergier. 45 bis 50 Prozent der hiesigen Touristen stammen aus der Schweiz. Dieser Markt habe vergangenes Jahr sogar zulegen können. Die Deutschen sind weiterhin die grösste Gruppe unter den ausländischen Gästen. «Sie werden an dieser Stelle bleiben», sagt Lergier.
Anders als die Oberländer Touristiker, die zu investieren gedenken, wollen die Stadtberner trotz des Rückgangs in Asien das Engagement ins dortige Marketing auf gleichem Niveau beibehalten. Man sei in Asien zusammen mit Schweiz Tourismus bereits aktiv und führe die Aktivitäten in diesem Rahmen weiter, so Markus Lergier.
Zuversichtlich für Zukunft
Wie globale Faktoren haben auch Veränderungen vor Ort einen Einfluss auf die Gästezahlen. In Bern etwa spürte die Branche die vorübergehende Schliessung des Hotels Savoy sowie die verminderte Kapazität im Hotel Kreuz. Beide Gebäude wurden umgebaut oder saniert. Lergier blickt zuversichtlich in die Zukunft. Mit den Hotelprojekten Schönburg, Wankdorf-City und Ostermundigen würde Bern touristisch gestärkt werden.
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