Berner Kirchgemeinde will Pfarrhaus durch Quartierhaus ersetzen
Das Kirchgemeinde- und Pfarrhaus der Berner Kirchgemeinde Paulus soll abgerissen werden. Dafür ist am selben Standort an der Freiestrasse in Bern ein «Haus des Quartiers» geplant.

Im Quartierhaus will die Kirchgemeinde für sich und Quartiervereine Büros, einen Saal und andere Räume einrichten, wie Kirchgemeinderatspräsidentin Beatrice Tobler auf Anfrage sagte. Auch Wohnungen sollen eingebaut werden.
Aufgrund dieser gemischten Nutzung mit entsprechenden Einnahmen gehe die Kirchgemeinde Paulus davon aus, einen Sparauftrag der evangelisch-reformierten Gesamtkirchgemeinde Bern langfristig erfüllen zu können, sagte Tobler auch. Der Vorschlag geht nun an die Gesamtkirchgemeinde zur Diskussion.
Diese hatte Ende 2014 den zwölf Kirchgemeinden in der Stadt Bern den Auftrag erteilt, Vorschläge einzureichen mit dem Ziel, die Liegenschaftskosten der Gesamtkirchgemeinde um 5,5 auf neu 5,5 Millionen Franken zu halbieren.
Hintergrund des Sparauftrags ist der Mitgliederschwund in der evangelisch-reformierten Kirche. Zählten die zwölf Stadtberner Kirchgemeinden 1990 noch 84'000 Gläubige, sind es heute nur noch rund 54'000, wie Andreas Hirschi, Präsident des Kleinen Kirchenrats der Gesamtkirchgemeinde Bern, am Dienstag auf Anfrage sagte.
Hirschi bewertete den Vorschlag der Paulus-Kirchgemeinde als «sehr konstruktiv», doch gehörten die Gebäude der Gesamtkirchgemeinde. Dort müsse nun eben der Vorschlag diskutiert werden.
Sparziel ist noch nicht erreicht
Bis Ende 2015 haben laut Hirschi alle zwölf Kirchgemeinden der Gesamtkirchgemeinde ihre Sparvorschläge eingereicht oder haben solche in Aussicht gestellt. Mit den derzeit vorliegenden Vorschlägen werde das Sparziel von 5,5 Millionen Franken nicht erreicht, sagte Hirschi. Die Gesamtkirchgemeinde werde die Situation nun weiter analysieren. Ab dem kommenden Jahr sollen die Sparmassnahmen greifen.
Von einer der zwölf Kirchgemeinden ist der Vorschlag eingegangen, auf die bestehende Kirche zu verzichten und die Gottesdienste stattdessen in der römisch-katholischen Kirche im gleichen Quartier zu feiern. Hirschi wollte nicht sagen, von welcher Kirchgemeinde dieser Vorschlag stammt.
Von zwölf zu nur noch einer Gemeinde
Die evangelisch-reformierte Gesamtkirchgemeinde Bern diskutiert derzeit auch über Strukturreformen. Wie ihrer Internetseite zu entnehmen ist, arbeitet sie an einem Modell, in dem die heute zwölf Kirchgemeinden zu einer einzigen verschmelzen. Geplant ist auch, dass das Münster von der Verantwortung der Münsterkirchgemeinde in jene der Gesamtkirchgemeinde übergeht.
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