Berner Forscher bauen Fürstensofa aus der Eisenzeit nach
Wie konnten die Kelten im 6. Jahrhundert vor Christus eine prächtige Bronzeliege herstellen? Dieser Frage sind Berner Forschende nachgegangen, indem sie das so genannte Sofa des Fürsten von Hochdorf nachbauten.

Das wissenschaftliche Experiment der Pädagogischen Hochschule (PH) Bern und des Historischen Museums Bern zeigte, dass das aussergewöhnliche Werk durchaus nördlich der Alpen entstanden sein kann.
Seit dessen Fund in einem Grab im Jahr 1978 bei Stuttgart rätselt die Fachwelt, ob die Kelten das Sofa importiert hatten. Vergleichbare Funde gibt es nicht.
Giessen, schmieden, verzieren
Die Kelten hatten durchaus das Rüstzeug, um Sitzfläche, Lehne und Füsse des Sofas herzustellen, wie Markus Binggeli von der PHBern am Donnerstag vor den Medien erläuterte. Er selber fabrizierte zuerst die nötigen Werkzeuge - Feilen, Schaber und Poliersteine - nach Vorlage von Originalfunden aus keltischer Zeit.
Danach fertigte er während vier Monaten die zig Einzelteile für das rund 60 Kilogramm schwere Sofa an: Wie einst die Kelten formte und verzierte er das Bronzeblech, goss Figuren aus Metall und schmiedete Eisen. Die Besucherinnen und Besucher des Historischen Museums konnten die Arbeit hautnah mitverfolgen.
Der im Rahmen der Ausstellung «Kunst der Kelten» entstandene Nachbau muss nun noch vernietet, also verbunden werden. Am letzten Ausstellungstag, dem 18. Oktober, wird das Sofa einer Sitzprobe unterzogen und eingeweiht.
Weitere Fundstücke aus dem Grab des Fürsten sind in der Kelten- Ausstellung zu sehen. Das Originalsofa konnte aus konservatorischen Gründen nicht nach Bern reisen.
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