Grüne Matte-Fee und Ingwerer spannen zusammen
Cola, Tonic, Gin, Vodka, Ingwerer – das alles wird in die Stadt Bern produziert. Nun kommt ein weiteres Destillat dazu.
Blitzblank ist die Produktionsküche des Ingwerers in der alten Feuerwehrkaserne Viktoria an der Viktoriastrasse. Hier produzieren die beiden Macher Peppe Jenzer und Simon Borchardt den beliebten Berner Ingwer-Liqueur. Sie mussten einen zweiten Boden in den hohen Raum bauen, damit auch Bürotische und Sofas reinpassen. Dort sitzen sie mit Lars Urfer, der in der Matte Gin und Absinth brennt. Auf dem Tisch steht ihr erstes gemeinsames Projekt: der Gingwerer.
Anderthalb Jahre haben sie getüftelt, bis sie zufrieden waren. «Wir wollten nicht einfach etwas Massentaugliches auf den Markt bringen. Es ist uns wichtiger, dass wir dahinter stehen können», sagt der 36-jährige Borchardt. Herausgekommen ist ein Ingwer-Gin-Likeur namens Gingwerer mit 32 Volumenprozent Alkohol.
«Die Rezeptur ist streng geheim», sagt der 32-jährige Jenzer. Zwei Zutaten verrät der Gin-Brenner Urfer dennoch: Ingwertrester und Paradieskörner, die einen ähnlichen Geschmack wie Ingwer haben. Während sie dasitzen, wird in der Matte Brennerei, die Urfer seit 2016 führt, gerade die dritte Ladung destilliert.
Ingwerer wird kopiert
Vielen sei Gin, der über 42 Volumenprozent aufweist, zu stark. Der Ingwerer liegt bei 24 Volumenprozent. Die Macher haben sich also für einen Mittelweg entschieden. Der Ingwer hat nach der Produktion des Ingwerers noch immer so viel Geschmack, dass er zweitverwertet werden kann. Und so kämpfen sie auch ein bisschen gegen die Lebensmittelverschwendung.
Ingwerer ist in der Stadt Bern so bekannt, dass es bereits einige Nachahmer gibt. Das stört die Macher überhaupt nicht: «Es ist eine Ehre, dass die Leute das nicht Ingwerliqueur nennen, sondern Ingwerer.»
Derzeit trinken sie wohl sowieso mehr Gingwerer. «Wir haben diesen aber nicht als Ersatz für den Ingwerer konzipiert. Wir wollen uns einfach immer weiterentwickeln», sagt Jenzer. Urfer und Borchardt pflichten ihm bei. Ob Bern auf weitere Experimente hoffen darf? «Hoffen darf man», so Jenzer. Und Borchardt fragt in die Runde: «Stimmt, was machen wir eigentlich als nächstes?»
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