Mediation ist ein aussergerichtlicher Weg, um Konflikte zu lösen. Dabei wird die Lösung des Problems nicht von aussen vorgegeben oder aufgezwungen, sondern von den Betroffenen gemeinsam ausgehandelt. Eine Mediatorin oder ein Mediator begleitet diesen Prozess. Mediationen bieten sich in jedem Bereich an, in dem Konflikte entstehen können: In der Familie, am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft, in Vereinen.
Bei einer Mediation bestimmen die Betroffenen, was zwischen ihnen gelöst sein soll. Vor Beginn der Gespräche werden in einem Rahmenvertrag die Spielregeln festgelegt. Zum Beispiel: Man lässt sich ausreden, man ist transparent und offen. Will jemand die Mediation abbrechen, muss das angekündigt werden. Die Kosten werden geregelt, der Mediator hat eine Schweigepflicht. Eine Mediation kann unterschiedlich lange dauern. Im Durchschnitt seien drei bis vier Sitzungen nötig, sagt Ernst Reber (siehe Interview). «Ich hatte aber auch schon einen Fall mit fast 30 Sitzungen.» Ernst Reber führt in Burgdorf ein Advokaturbüro und hat langjährige Erfahrung als Mediator.
Er ist auch als Anwalt tätig. Auf Anfrage erklärte sich Ernst Reber bereit, sowohl allgemein etwas zum Instrument der Mediation als auch etwas zum aktuellen Konflikt in der Reitschule zu sagen. Es wurde bewusst kein Mediator aus der Stadt Bern befragt.
Die Schweiz hat als neutraler Staat eine grosse Tradition darin, Vermittler und Mediatoren bei internationalen Konflikten zu stellen. Eine Ausbildung zum Mediator kann man in der Schweiz seit den 1970er-Jahren machen. Wichtig und Pflicht für einen Mediator ist die Supervision. Eine aussenstehende Fachperson kann helfen, wenn der Mediator nicht mehr weiterkommt.