Auf Herz und Nieren geprüft
Wie wirkt sich das Quartier auf die Gesundheit seiner Bewohner aus? Um das herauszufinden, haben Einwohner das Könizer Liebefeld getestet. Es handelt sich um eine landesweite Premiere der Stiftung Landschaftsschutz.
Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) hat zusammen mit dem Liebefeld-Leist erstmalig in der Schweiz einen Gesundheitscheck für ein Quartier durchgeführt. Bewohnerinnen und Bewohner haben den öffentlichen Raum aus Sicht der Gesundheitsförderung bewertet. Sie haben zahlreiche Vorschläge gemacht, wie das städtisch geprägte Liebefeldquartier noch attraktiver werden könnte. Diese sollten nun in die aktuelle Könizer Ortsplanung einfliessen, fordert die Stiftung. Und zwar in den Richtplan Köniz/Liebefeld. Das Quartier habe in Sachen Wohlbefinden durchaus Potenzial, teilt die Stiftung Landschaftsschutz mit. Die Pilotstudie Liebefeld/Köniz hat erstmals sichtbar gemacht, wie sich die Landschaft auf das Wohlbefinden der Bewohner auswirken kann. Die Forderung, die die SL daraus zieht: Der Gesundheitsaspekt müsse dringend vermehrt in die Raumplanung einfliessen. 37 Mal Quartier getestet Der Gesundheitscheck enthält 37 Kriterien. Während mehrerer Quartierbegehungen zwischen Mai 2008 und Herbst 2009 wurde das Liebefeld in 15 Unterquartiere aufgeteilt, analysiert und aus der Perspektive des Fussgängers und Velofahrers bewertet. Die Quartierbewohnerinnen und -bewohner hätten zum Teil «unerfreuliche und unbefriedigende Verhältnisse» angetroffen, teilt die SL mit. Die Gruppe hat der Gemeinde nun Vorschläge gemacht. Ein Beispiel ist das Gebiet Könizstrasse Nord. Der Verkehr sei dort trotz der Nähe zum Wald zu dominant, finden die Testerinnen und Tester. Der Verkehr müsse abnehmen, und es brauche eine längere Fussgängerpasserelle zum Wald, schlagen sie vor. Ein weiteres Beispiel: Zwar freuen sich die Quartiertester über den Liebefeld-Park. Sie bemängeln aber dessen Inseldasein: Für viele Quartierbewohner sei er schlecht erreichbar, weil die Fussgängerverbindung Neuhausplatz–Wabersacker fehle. Fussgänger- und Veloverbindungen zum Park sollen besser werden, wird gefordert. Auch anderswo wichtig Die Versuchsgruppe und die Stiftung wünschen sich, dass in Köniz und anderen Schweizer Gemeinden der Aspekt Gesundheit künftig «deutlich in den Vordergrund» rückt. kle •www.liebefeldleist.ch •www.sl-fp.ch >
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