Angefangen hat es mit Waschmittel-Kartons
Ueli Mürner lebte fast 20 Jahre in Frankreich. Dort führte er mit seiner Frau und dem Bruder einen Mutterkuhbetrieb und malte nebenbei. Jetzt ist er zurück in Reichenbach und hat eine Galerie und ein Malatelier eingerichtet.
Ueli Mürner hat bereits als kleiner Knirps im Vorschulalter gerne gezeichnet. Der Sohn einer Bergbauernfamilie hatte jedoch kein Zeichenpapier. Seine Mutter füllte deshalb das Waschpulver aus der Kartonschachtel in einen Papiersack ab, und Ueli konnte mit dem Bleistift seine Eindrücke aus der Natur auf dem Karton der Waschmittelpackung festhalten. Statt mit den andern Kindern im Wald zu spielen, schlich er sich davon und beobachtete Tiere. Diese Eindrücke hielt er in seinen Zeichnungen fest. «Manchmal habe ich sogar die Bleistiftzeichnungen wieder ausradiert, damit ich weiterzeichnen konnte», erinnert er sich. Die Farm verkauft Mit dem Bruder Hans und seiner Frau Beatrice ist er vor 19 Jahren nach Frankreich ausgewandert. Dort führten die Brüder einen grossen Mutterkuhbetrieb und Ueli malte nebenbei. Oft habe er sich lange zurückgezogen und sei völlig in seine Malarbeiten eingetaucht, sodass er Ort und Zeit und Umfeld vergessen habe. Im Dezember 2008 haben sie die Farm verkauft und dann im Departement Doubs, näher bei der Schweizer Grenze, eine kleine Fermette, ein Haus mit Pferdestallungen und 15 Hektar Land, gekauft. Sie wollen im Laufe der Zeit Haus und Stall auf Vordermann bringen und dann Pensionspferde betreuen. Zurück in der Schweiz Jetzt ist der 57-jährige Ueli Mürner in seiner Heimatgemeinde Reichenbach und pendelt ab und zu nach Frankreich. Er wohnt bei seiner Schwester im Haus Hari an der Kientalstrasse. Im früheren Geschäft von Bethli Hari hat er seine Galerie und nebenan das Malatelier eingerichtet. Die Wohnung liegt gleich hinter dem Laden. Der Gärtner Florian Hauri hat einen Steingarten gestaltet, und gemeinsam haben sie Schaufenster und Galerie designt. Mürner ist erfreut über die gelungene Einrichtung. «Ab sofort ist die Galerie offen, das kann auch abends um elf Uhr sein. Aber manchmal bin ich halt dann nicht da», so Mürner, der die permanente Ausstellung im Restaurant Bad in Frutigen weiterführt. Auch in Weissbad im Appenzellerland hängen im Bergrestaurant Aescher-Wildkirchli 33 Ölbilder von ihm, und im Herbst läuft wieder eine Ausstellung im Emmental. Der Künstler hat in der Galerie eine afrikanische Ecke, eine Wand mit Musik und Dirigenten, Bilder von Landschaften, Gebäuden, Leuten und Tieren aus der Region und eine Jägerecke. «Bei der neu gebauten Bar empfange ich die Gäste. Da ist das Laster, der Alkohol und die Bilder mit den kleinen Teufelchen», sagt er schmunzelnd zu den schrägen und «gfürchigen» Darstellungen. Rösi Reichen >
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