«Alles gewagt und alles gegeben»
Samuel Hürzeler trabt locker auf schmalem Grat vom Kleinen Schilthorn zum Piz Gloria hinüber. Die letzte Steigung des 155 langen und 5500 Höhenmeter aufweisenden Inferno-Triathlons von Thun aufs Schilthorn bewältigt er wandernd und winkt dem Fotografen fröhlich in die Kamera. Der Sieger und auch der Zweite sind nicht mehr einzuholen, von hinten droht keine Gefahr. «Ich habe alles gewagt und alles gegeben und bin sehr zufrieden», fasst Sportlehrer Samuel Hürzeler, der in Därligen aufgewachsen ist und jetzt in Steffisburg lebt, sein Rennen zusammen. Das aufwendige Training hat Früchte getragen, die Taktik ist aufgegangen: Hürzeler ist Dritter, steigt aufs Podest. Und das war sein Ziel. «Es ist unglaublich, ich bin sehr zufrieden», frohlockt Barbara Bracher auf dem Schilthorn. Die Thunerin, in den beiden letzten Jahren jeweils Dritte, ist 12 Minuten schneller als 2009 im Ziel und auf Rang 2, geschlagen nur von Vorjahressiegerin Nina Brenn. «Dass es mir so gut laufen würde, hätte ich nicht gedacht», sagte Bracher Neben ihr steht Sonja Gerster als Dritte auf dem Podest. Die Thurgauerin, die seit zehn Jahren in Unterseen lebt, hat ihren ersten «Single-Inferno» bestritten. Und war am Samstag die schnellste Schwimmerin im 17 Grad warmen Thunersee-Wasser. Zuoberst auf dem Podest stehen alte Bekannte. Marc Pschebizin aus dem deutschen Wittlich holte sich seinen neunten Inferno-Triumph. Lange Zeit sah es aber danach aus, als würde Andreas Wolpert dem «Mister Inferno» Paroli bieten. Auf der Kleinen Scheidegg führte Pschebizin nur knapp vor seinem Landsmann. In Stechelberg aber lag er über 13 Minuten voraus. «Ich hatte einen Plattfuss», so Wolpert. 2005 gewann Nina Nüssli. Inzwischen heisst sie Nina Brenn, ist Mutter und liess ihrem ersten zwei weitere Siege folgen. Und auch an diesem sommerlich warmen Samstag lässt die Zürcherin Brenn nichts anbrennen. Sie steht zum vierten Mal zuoberst auf dem Podest. Nach dem Schwimmen lag sie hinter Gerster und Bracher zurück, überholte aber im Aufstieg zur Grossen Scheidegg. Samuel Hürzeler ist der zweite Oberländer, der sich am Inferno-Triathlon unter den drei Besten klassieren kann. Das erste Mal gelang dies dem Goldswiler Roland Scheurer bei der ersten Austragung 1998. Er wurde damals Dritter. Und er war auch dieses Mal wieder dabei. Als siebt-bester Schwimmer und in Grindelwald immer noch 12., musste der 38-Jährige, von Magen-Darm-Problemen geplagt, in Stechelberg aufgeben. «Ich bin sehr zufrieden», sagt OK-Präsident Heinz Zurbrügg. Er sei zufrieden mit dem Wetter, der Organisation und mit den Leistungen der Oberländer. «Drei von sechs Podestplätzen gehen ins Oberland. Ist das nicht toll?»Ueli Flück Ranglistenauszug. Inferno Marathon. Overall Männer: 1. Marc Pschebizin, D-Wittlich 8:56.49,8. 2. Andreas Wolpert, D-Ellwangen 9:08.12,2. 3. Samuel Hürzeler, Steffisburg 9:10.37,3. Frauen: 1. Nina Brenn, Zürich 10:21.52,7. 2. Barbara Bracher, Thun 10:37.58,2. 3. Sonja Gerster, Unterseen 10:57.07,5. Team Trophy: Open: 1. GU plus/thomyk (Alexander Arlette, Spaeth Sandro, Duss Martin, Lombriser Gabriel), Ettingen, 6:50.03,6. 2. bikeholiday.ch (Landolt Nicole, Gerber Philipp, Brunner Jogi, Ringgenberg Roland), Goldiwil, 6:56.29,9. 3. KAPO BERN (Haas Karin, Jaberg Patrick, Wüthrich Simon, Kräuchi Michel), Steffisburg, 7:08.02,4. •www.inferno.ch>
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