Adval Tech entlässt den Chef
11 Jahren seinen Chefposten räumen.
Die Meldung kam nicht allzu überraschend. Der Berner Industriebetrieb Adval Tech mit Hauptsitz in Niederwangen wird Ende Jahr erneut tiefrote Zahlen schreiben – zum vierten Mal in Serie. Letztes Jahr resultierte ein Verlust von 10,9 Millionen Franken, dieses Jahr dürfte das Minus wegen der Frankenstärke ebenfalls im zweistelligen Millionenbereich liegen. Gestern zog der Verwaltungsrat nun die Notbremse und entliess den langjährigen Chef Jean-Claude Philipona. Dieser trug seit Anfang 2001 die Verantwortung beim Automobilzulieferer. Ersetzt wird Philipona in einer Übergangsphase durch den 62-jährigen Stephan Mayer. Mayer ist ETH-Ingenieur und bietet seit Jahren seine Dienste als Interimsmanager an. Das heisst: Er weiss meistens schon bei Amtsantritt, wann er wieder geht. Das ist im Fall von Adval Tech allerdings nicht der Fall. Noch ist die definitive Nachfolge von Jean-Claude Philipona nicht geregelt. Verlagerung ins Ausland Für den Verwaltungsratspräsidenten von Adval Tech, Walter Grüebler, war der Chefwechsel unausweichlich. «Wir mussten jetzt handeln, die Ungeduld im Verwaltungsrat war am Schluss zu gross.» Deshalb hätten er und die beiden Hauptaktionäre Willy Michel und Michael Pieper sich nach Alternativen umgeschaut. «Wir brauchen einen Ingenieur, um das weitere Vorgehen evaluieren zu können. Dafür ist Stephan Mayer mit seiner Erfahrung und seiner ruhigen, sachlichen Art der richtige Mann.» Mayers Hauptaufgabe wird es sein, die Ausrichtung von Adval Tech zu überprüfen. Das dürfte auch heissen, dass er vermehrt Aufträge an ausländische Adval-Tech-Standorte verlagert, um die Produktionskosten in der Schweiz zu senken. Grüebler machte gestern einmal mehr klar, dass Adval Tech am Standort Uetendorf bei den heutigen Wechselkursverhältnissen keine Investitionen mehr tätigen werde. Das heisst: Wenn in der Produktionshalle in Uetendorf die bestehenden Projekte ausgelaufen sind, werden 65 Stellen verloren gehen. In Niederwangen dagegen glaubt das Management auch bei dem tiefen Eurokurs daran, die Gewinnschwelle erreichen zu können.Philippe Müller>
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