Wie die Zeit doch vergeht
adrian maurer
Ich erinnere mich, als würde es jetzt sein: Im Herbst 2006 machte ich mein erstes Interview für den PFEFFER, die alle 14 Tage erscheinende scharfe Jugendseite im «Thuner Tagblatt», zum Thema Ernährung. Ich war unsicher, nervös, ein Neuling eben. Jetzt, im Sommer 2010, stehe ich an einem Punkt des Abschieds. Rund dreieinhalb Jahre habe ich für das «Thuner Tagblatt» geschrieben und viele wertvolle Erfahrungen gesammelt. Wo das Leben einen hinbringt, weiss man nur, wenn man es lebt. Diese Erfahrung habe auch ich gemacht. Mit grosser Neugier habe ich meine Arbeit als Schreiberling aufgenommen. Ich wusste nicht, was mich erwarten, geschweige denn wohin mich die Tätigkeit führen würde. Ich erlebte eine bewegte Zeit, durfte interessante Menschen kennen lernen und meinen Erfahrungsschatz vergrössern. Was mir an der Mitarbeit beim PFEFFER am Besten gefallen hat? Die Freiheit – die Freiheit im Schreiben und im Denken. Ich erlebte es als ein Privileg, schreiben zu dürfen, was ich auch dachte. Was ich am meisten geschätzt habe? Den Kontakt mit den unterschiedlichsten Menschen und ihren Ansichten. Ich sehe michals einen kritisch Denkenden, der Sachen erzählt, die die Menschen nicht immer hören wollen. Manchmal wurde ich auf der Strasse, im Bus oder im Zug auf meine Meinung angesprochen. Oft stellte ich die Frage: «Kenne ich Sie?» Die Antwort lautete: «Ich kenne Sie aus der Zeitung. Ihr Beitrag hat mir gefallen.» Diese Begegnungen waren anfänglich ebenso irritierend wie in der späteren Arbeit motivierend. Was war meine Motivation, beim TT, wo ich später ab und zu auch als freier Mitarbeiter schrieb, tätig zu sein? Ich war oft enttäuscht über die Sensationsgeilheit und Rücksichtslosigkeit mancher Berichterstatter. Ich wollte einen anderen Fokus legen, der auf soziale Missstände und «wirkliche» Probleme hinweist – und dafür bot mir der PFEFFER, insbesondere mit den ge-PFEFFER-ten Gedanken, der persönlichen Kolumne, die ideale Plattform. Da ich meine Ausbildung endlich abgeschlossen habe, widme ich mich meinem Beruf als Sozialarbeiter. Deshalb verlasse ich schweren Herzens die TT-scharfe Jugendseite und das «Thuner Tagblatt». Zurück bleibt ein Bündel an Erinnerungen. pfeffer@thunertagblatt.chAdrian Maurer (24) wohnt in Unterlangenegg. Er arbeitet ab September als Jugendarbeiter in Bern-Bethlehem. Seine Hobbys sind Bogenschiessen, Kraftraum, Mittelalter und Schreiben. >
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