Tangente ohne Chancen
SeelandDie Seeland-Tangente war diese Woche im Grossen Rat ein Thema. Das Projekt dürfte aber für die Seeländer Gemeinden vorerst nicht aktuell werden – eine Schnellstrasse ist höchstens in Kerzers eine Option.
Der Seeländer Grossrat Jakob Etter (BDP, Treiten) stellte diese Woche in der Januarsession den Grossräten nochmals «seine» Seeland-Tangente vor. Eine einst geplante Schnellstrasse zwischen Aarberg und Kerzers, die die Orte vom Verkehr befreien soll. Etter möchte die Pläne wieder aufnehmen. Auf die Interpellation von Etter und Willi Marti (SVP, Kallnach) antwortete der Regierungsrat mit einer negativen Antwort: Der Zusammenschluss der A5 mit der A6 im Brüggmoos werde laut Einschätzung des Kantons das Verkehrsaufkommen in den Gemeinden Aarberg, Bargen und Kallnach nicht erhöhen. Der Kanton erachtet es daher nicht als wichtig, die Schnellstrasse wieder aufzunehmen. Idee «im Auge behalten» Etter befürchtet, für den Schwerverkehr werde der Anreiz erhöht, über die Route Biel–Lyss–Kerzers in die Westschweiz zu fahren. Deshalb ist es ihm wichtig, dass der Kanton die Idee der Seeland-Tangente im Auge behält. Vor kurzem sassen zudem Gemeindevertreter der betroffenen Gemeinden und der Oberingenieur des Kantons Bern gemeinsam an einen Tisch. Herausgekommen ist Folgendes: In der Gemeinde Kerzers befindet man sich in einer komfortablen Situation. Es läuft derzeit ein Bewilligungsverfahren für eine Umfahrungsstrasse in der Freiburger Gemeinde. Denn in naher Zukunft könnte hier wieder Kies abgebaut werden. Ein Bundesgerichtsentscheid verlangt allerdings, dass dies nur geschehen kann, wenn Kerzers über eine Umfahrungsstrasse verfügt. Wenn es in Kerzers einst eine Umfahrung geben wird, würde sie wohl in der Nachbargemeinde Fräschels weitergeführt. In Kallnach ist laut Etter das Verkehrsproblem nicht so gross. Die Messstelle des Bundes misst hier ein durchschnittliches Verkehrsaufkommen von rund 5000 Fahrzeugen pro Tag. Doch der Verkehr könnte zunehmen. Denn auch zwischen Kallnach und Niederried steht ein Kiesabbau zur Diskussion. Keine Lösung für Aarberg Das Stedtli Aarberg hingegen hat laut Etter ein grosses Problem mit dem Verkehrsaufkommen. «Doch eine Lösung ist hier nicht in Sicht.» Lyss ist vom Zusammenschluss der A5 mit der A6 nur am Rande betroffen. Etter überlegt sich nun, ob er im Grossen Rat ein Postulat einreichen wird mit der Forderung: Der Kanton solle die Seeland-Tangente im Auge behalten und verfolgen, ob der Verkehr in den nächsten Jahren in den Gemeinden zunimmt. bal >
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch