«Ich bin bereit, meine Grenzen zu überschreiten»
radAn der morgen stattfindenden Flandern-Rundfahrt gilt Fabian Cancellara als Favorit. Für den Ritt auf dem belgischen Kopfsteinpflaster ist der 30-jährige Berner gerüstet.
Der luxemburgische Rennstall Leopard Trek hat zur Pressekonferenz geladen. Obwohl die Flandern-Rundfahrt erst am Sonntag (13.15 Uhr, live auf SF2) stattfindet, ist der Andrang im westflandrischen Kortrijk gross und gewiss ein Indikator für die Bedeutung eines Fahrers. Gekommen sind die Medienvertreter nämlich vorwiegend wegen des einen: Fabian Cancellara. Der Berner hat einen Fragenmarathon zu bewältigen; er spricht geduldig in die Mikrofone, wirkt sicher und souverän. Seine sieben Teamkollegen bekleiden derweil Statistenrollen, sie scheinen sich zu langweilen. Im Vorjahr degradierte Cancellara in den flämischen Ardennen sämtliche Konkurrenten zu Statisten. Es behage ihm, das Rennen als Titelverteidiger in Angriff zu nehmen, sagt der 30-Jährige. Dass er im Peloton der am meisten überwachte Fahrer sein wird, ist ihm bewusst; er betrachtet dies als Zeichen der Wertschätzung. «Die Fahrer, die nur auf mich schauen, vergessen ihre eigene Taktik. Sie machen sich ihr Rennen selbst kaputt.» Der beste Rodeoreiter Fabian Cancellara ist am Sonntag gewiss der grosse Favorit. In der belgischen Presse wird er gar höher gehandelt als der einheimische Star Tom Boonen und dessen Landsleute Philippe Gilbert und Stijn Devolder. Seine Form hat der Olympiasieger vor Wochenfrist mit dem Sieg in Harelbeke unter Beweis gestellt. Beim traditionellen Vorbereitungsrennen wurden in der zweiten Streckenhälfte sechs kurze, ruppige Steigungen über Pflastersteine befahren, welche auch im Parcours der Flandern-Rundfahrt (siehe Kasten) figurieren. Cancellara sei für den Rodeoritt über die Pavés-Abschnitte gerüstet, erklärt der Deutsche Torsten Schmidt, der sportliche Leiter von Leopard Trek. «Er ist der wohl beste Reiter auf dieser Unterlage.» Cancellara hat die Titelverteidigung als sein erstes grosses Saisonziel deklariert. Er spricht von der starken Mannschaft, welche ihn unterstützen werde, lobt den überraschend guten Teamgeist, welcher sich in den wenigen Wochen seit der Gründung der Equipe entwickelt habe. In den vergangenen Tagen allerdings trainierte er alleine, mit mehrstündigen Ausfahrten durchs Seeland und Emmental holte er sich den Feinschliff. Routine und taktisches Geschick würden über Sieg und Niederlage mitentscheiden, erklärt Cancellara. In den Positionskämpfen auf den engen Strassen sei Intuition und Cleverness gefragt. «Ich weiss, wie man dieses Rennen gewinnt. Das ist ein Vorteil.» Den Druck, den sich Fabian Cancellara vor «einem der härtesten Rennen des Jahres» selbst auferlegt, ist gross. «Ich brauche ihn als Antrieb. Ich bin bereit, meine Grenzen zu überschreiten.» Dies dürfte Voraussetzung für eine erneute Triumphfahrt sein. Philipp RindlisbacherKortrijk>
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