Heitere Revue über «d Psyche vo dr Frou»
KleinkunstZwei starke Frauen spannen für ein Theaterprogramm zusammen: Schriftstellerin Milena Moser und Musikerin Sibylle Aeberli stehen in der witzigen Show «Die Unvollendeten» erstmals gemeinsam auf der Bühne.
Die Chefetage des Schweizer Fernsehens hat einen höchst wichtigen Auftrag zu vergeben: Die 1.-August-Sendung zur Prime Time mit dem Thema «40 Jahre Frauenstimmrecht» und «100 Jahre Frauentag». Eine Sendung von Frauen für Frauen soll es werden. Beauftragt werden zwei Künstlerinnen, die sich sofort ins Zeug legen. Sie planen, den Rütli-Schwur von drei Frauen nachzuspielen und dabei mit einer Muslimin, einer Christin und einer Jüdin die Weltreligionen zusammenzuführen. Sexy bis ins Grab? Doch irgendwie ist dieses grössenwahnsinnige Konzept nicht so einfach durchführbar. Also diskutieren die beiden lieber über ihre Einladungen zu einer Wechseljahreshow und stören sich daran, dass man heute sexy sein muss bis ins Grab. Der Erfolg der 1.-August-Sendung gerät schnell in Vergessenheit, schliesslich wollen die beiden nicht, dass bei ihnen wie bei Sandra Bullock oder Kate Winslet der «Oscarfluch» zuschlägt: Nach dem Erhalt der begehrten Trophäe knickte bei den beiden Hollywoodgrössen die Karriere ein, und die Partner suchten das Weite. Manche Männer mögen halt nicht, wenn die Frauen zu erfolgreich sind. Gemeinsame Interessen Schriftstellerin Milena Moser und Musikerin Sibylle Aeberli stehen in ihrem Programm «Die Unvollendeten» zum ersten Mal gemeinsam auf der Bühne. Die Idee für den Abend grassiert jedoch schon lange in den Köpfen der zwei Frauen, die seit über zwanzig Jahren befreundet sind. Milena Moser schaffte den Durchbruch als Schriftstellerin mit ihren Büchern «Die Putzfraueninsel» und «Das Schlampenbuch». Sibylle Aeberli ist als Frontfrau der Kinder-Pop-Band Schtärneföifi und mit verschiedenen Produktionen in der freien Theaterszene unterwegs. «Obwohl wir sehr verschieden sind, greifen wir jede auf ihre Art und in ihrem Bereich immer wieder ähnliche Themen auf», so Milena Moser über die gemeinsamen Interessen. Diese bündelten sie nun zu einer Art Revue im Zeichen der Schweizer Frau, die sie zusammen mit der Berner Regisseurin Meret Matter entwickelten. Aeberli schlüpft dabei virtuos in verschiedene Frauenrollen: Als Rockgirl, Rapperin oder Poledancerin zeigt die Zürcherin mit dem nötigen Schuss Crazyness ihre enorme Vielseitigkeit und Musikalität. Daneben ist Moser zurückhaltender in ihrer Performance und überzeugt durch Schlichtheit und die eher privat vorgetragenen Texte. Dank dieser persönlichen Komponente ist «Die Unvollendeten» ein sehr ehrliches und intimes Programm. Man wird das Gefühl nicht los, dass die beiden Künstlerinnen aus dem Nähkästchen plaudern. Laut Aeberli ist das Programm übrigens auch für Männer spannend, denn: «Bei uns können sie viel über erfahren.»Magdalena Nadolska ;Vorstellungen: Heute Donnerstag und morgen Freitag, jeweils 20 Uhr, La Cappella, Bern. www.la-cappella.ch.>
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