Perfekte Planung
An seinem ersten Eidgenössischen Schwingfest hat der Oberländer Kilian Wenger sogleich triumphiert. Der 20-Jährige blieb in sämtlichen Gängen siegreich und bodigte gar Jörg Abderhalden, den entthronten König und erfolgreichsten Schwinger der Geschichte. Wengers Erfolg gründet in einem perfekten Formaufbau. Nach starkem Saisonstart liess er es in den vergangenen Wochen gemächlicher angehen; er investierte Zeit und Energie ins Training, vom Gabentempel bedienten sich andere. Wenger konnte sich fernab jeglichen Trubels vorbereiten – in seinem Fall ein gewichtiger Erfolgsfaktor. Profitiert hat Wenger mitunter davon, dass er als Schwinger ohne eidgenössischen Kranz zumindest am Samstag gegen etwas weniger starke Widersacher eingeteilt wurde. Damit verschaffte er sich ein vorentscheidendes Polster. Und Samuel Feller, der technische Leiter der Berner und Vertreter im Einteilungskampfgericht, setzte konsequent auf seinen Schützling. Er verschaffte ihm keine Gegner, die an destruktivem Kämpfen interessiert waren. Mit diesen duellierten sich andere Berner wie Christian Stucki und Matthias Sempach – ein Beleg für die Breite in der Equipe. Bis zum vergangenen Wochenende befand sich Kilian Wenger in der Position des Jägers, in den kommenden Jahren wird er der Gejagte sein. Der mediale Druck und die Erwartungen werden steigen. Die Gefahr, dass er abhebt, ist indes klein, zählen doch Bescheidenheit und gesunde Selbsteinschätzung zu seinen Charaktervorzügen. Zudem verfügt er über eine Athletik, welche in Schwingerkreisen ihresgleichen sucht. Auch besitzt er die Gabe, im entscheidenden Moment zu fokussieren. Die Perspektiven, auch am eidgenössischen Kräftemessen 2013 in Burgdorf für Furore zu sorgen, scheinen günstig. p.rindlisbacher@bernerzeitung.ch>
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