Regierungsratswahl: SP nominiert Evi Allemann
Die grosse Überraschung blieb aus: Die Delegierten der SP Kanton Bern haben am Samstagmittag wie erwartet Nationalrätin Evi Allemann (Bern) als Kandidatin für die Regierungsratswahlen 2018 nominiert.
Die SP des Kantons Bern wird im kommenden März mit Christoph Ammann, Christophe Gagnebin und Evi Allemann zu den Regierungsratswahlen antreten. Sie sind am Samstag an einem Parteitag in Bätterkinden nominiert worden. Während die Nomination des amtierenden Regierungsrats Ammann und des Bernjurassiers Gagnebin eine Formsache war, verlief das Rennen um die dritte Kandidatur spannend. Es geht um den Sitz der 2018 abtretenden Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer, den die Berner SP mit einer Frau wiederbesetzen will. Drei SP-Frauen stellten sich zur Verfügung.
Zu Beginn des Parteitags schien es, als ob die Berner Nationalrätin Evi Allemann klar das Rennen machen würde. Als sie sich vorstellte und ihr «Götti», Ständerat Hans Stöckli, sprachen, erhielten die beiden weitaus stärkeren Applaus als bei den Reden von und für Nicola von Greyerz (Bern) und Ursula Zybach (Spiez).
Im ersten Wahlgang holte dann aber Zybach 84 von 202 gültigen Stimmen, Nicola von Greyerz 17 und Evi Allemann 101. Allemann blieb damit eine Stimme unter dem absoluten Mehr. Ursula Zybachs Chancen blieben damit noch intakt. Es waren auch fünf leere Stimmen eingegangen. Im zweiten Wahlgang setzte sich schliesslich Allemann mit 119 zu 83 Stimmen gegen Zybach durch. Von Greyerz hatte sich nach dem ersten Wahlgang zurückgezogen und Zybach zur Wahl empfohlen.
Evi Allemann im Interview nach der Nomination Video: Philippe Müller
Für Zybach sprachen sich unter anderem bernjurassische und Bieler Delegierte aus. Der Bieler Grossrat Mohamed Hamdaoui sagte beispielsweise, bei den internen Spannungen zwischen deutsch- und französischsprachigen SP-Mitgliedern von Anfang Jahr in Biel habe sich Zybach als Vermittlerin bewährt.
Zahlreiche SP-Delegierte gaben aber in der Versammlung zu bedenken, Allemann wohne in der Stadt Bern, Zybach hingegen - wie Ammann - im Oberland. Es sei wahltaktisch besser, mit Allemann anzutreten. Die SP sei in den Städten stark und Allemann bekannter als Zybach.
Bündnis mit Grünen genehmigt
Die SP-Delegierten beschlossen auch, gemeinsam mit den Grünen Kanton Bern in die Regierungsratswahlen zu steigen. Dies mit einer Viererliste. Auf dieser Liste fehlt nun noch ein Name. Der amtierende Regierungsrat der Grünen, Bernhard Pulver, gab ja kürzlich bekannt, dass er auf eine erneute Kandidatur verzichtet.
Bis Ende Monat wird klar, wer für die bernischen Grünen zu den Regierungsratswahlen antreten will. Nominieren wird diese Partei Mitte Oktober. Ziel der beiden Parteien ist, die Mehrheit in der siebenköpfigen Kantonsregierung wieder von den Bürgerlichen zurückzuholen.
Ob dies gelingt, dürfte vor allem vom Bernjurassier Christophe Gagnebin abhängen. Der 53-jährige Berufsschullehrer und ehemalige Grossrat steigt gegen den amtierenden SVP-Regierungsrat Pierre Alain Schnegg ins Rennen um den dieser Region garantierten Sitz in der Berner Kantonsregierung.
Ja zu AHV-Reform
Nach teilweise emotionalen Voten fasste die bernische SP die Ja-Parole zur AHV-Reform und zur Zusatzfinanzierung der AHV durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer. Das sind Vorlagen, welche am 24. September landesweit an die Urne kommen. Die Zustimmung fiel klar aus.
Ebenso klar sagt die bernische SP Ja zur Abstimmungsvorlage, in der es um die Ernährungssicherheit geht.
Philippe Müller/sda
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