Rechtsextremer macht Karriere bei der Armee
Im Militär gilt Nulltoleranz gegenüber Extremisten. Dennoch wurde der für rassistische Sprüche bekannte Pnos-Chef der Sektion Ostschweiz zum Leutnant befördert.
Soldaten mit radikaler Gesinnung gelten in der Armee als Sicherheitsrisiko. Trotzdem darf ein Mitglied der rechtsextremen Partei National Orientierte Schweizer (Pnos) bald Rekruten führen, berichtet die «Sonntagszeitung». Anfang Juli wurde Robin Keller zum Leutnant befördert.
Im Kader der Armee gilt eigentlich eine Nulltoleranz gegenüber Extremisten. Doch ausschliessen kann man nur Personen, die straffällig geworden sind. Radikales Gedankengut reicht dafür nicht aus. «Uns sind in solchen Fällen die Hände gebunden», sagt Walter Frik, Sprecher der Armee, gegenüber der «SonntagsZeitung».
Eine Fachstelle überprüft jährlich auffällige Dossiers. Letztes Jahr wurden 34 Personen unter die Lupe genommen, 16 davon aus der rechtsextremen Szene, zehn Islamisten und zwei Linksextreme. Der Fall eines Tessiners mit rechtsextremem Tattoo und Neonazigedankengut ging bis vor das Bundesverwaltungsgericht. Der Mann durfte daraufhin die Rekrutenschule absolvieren.
Fremdenfeindliche Aktionen
Und auch Keller macht trotz seiner Gesinnung Karriere bei der Armee. Der 20-Jährige organisierte unter anderem fremdenfeindliche Flugblattaktionen gegen eine geplante Moschee in Frauenfeld und äusserte sich verachtend über Flüchtlinge. «Flüchtlinge nehmen uns aus wie eine Weihnachtsgans», sagte der 20-Jährige gegenüber Journalisten.
Dennoch stieg er im Militär vom Soldaten zum Oberwachtmeister und jetzt zum Leutnant auf. Nach der Kaderausbildung darf er künftig mehrere Dutzend Soldaten kommandieren.
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