Raumfahrt-Drama – Milliardär Musk sieht seine Rakete explodieren
139 Sekunden dauerte der Flug von Frachter Dragon nur – dann geriet die Mission ausser Kontrolle.
Zum dritten Mal innerhalb von acht Monaten ist ein unbemannter Raumfrachter bei einem Versorgungsflug zur Internationalen Raumstation (ISS) zerstört worden. Er sei kurz nach dem Start auseinandergebrochen, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit. Die Ursache für das Unglück war zunächst unklar.
Der Unfall ereignete sich wenige Minuten nachdem die Dragon-Raumfähre der Firma Spacex von Cape Canaveral gestartet war. Man konnte sehen, wie Teile der Trägerrakete und der Kapsel in den Atlantik stürzten. Sie hatte Proviant sowie ein neues Andockmodul geladen, das für zukünftige bemannte Lieferflüge installiert werden sollte.
Verbindung mehr als zwei Minuten unterbrochen
«Der Flugkörper ist auseinandergebrochen», sagte Nasa-Sprecher George Diller. Die Verbindung zur Rakete sei aus unklaren Gründen zwei Minuten und 19 Sekunden nach dem Start abgebrochen.
Für die Raumstation war die Lieferung besonders wichtig, weil seit Herbst bereits zwei Raumfahrzeuge zerstört worden waren. Im April geriet ein russischer Raumfrachter – der bisher letzte Versorgungsflug zur ISS – nach dem Start ausser Kontrolle und verglühte. Im Oktober explodierte eine Rakete der privaten Raumfahrtfirma Orbital Sciences nach dem Start.
Proviant an Bord der ISS reicht bis Oktober
Für die dreiköpfige Besatzung der ISS gibt es unmittelbar keine Versorgungsengpässe. An Bord sei Proviant, der etwa bis Oktober reichen würde, sagte der Programmverantwortliche der Nasa für die Raumstation, Mike Suffredini. Ein nächster Versorgungsflug Russlands zur ISS soll am Freitag von Kasachstan aus starten.
Für die US-Weltraumorganisation war das neue Unglück ein herber Schlag. Denn sie will die Versorgung der ISS und möglicherweise bereits ab 2017 auch bemannte Flüge zur Raumstation an private Dienstleister übergeben.
Die Firma Spacex des Milliardärs Elon Musk, die diese Aufgabe übernehmen will, hatte bisher sieben Versorgungsflüge ohne Probleme absolviert. Das Unternehmen teilte mit, dass das Unglück untersucht werde. Alles sei scheinbar in Ordnung gewesen, bis die Falcon-9-Trägerrakete Überschallgeschwindigkeit erreicht habe.
An Bord waren neben Essen, Kleidung und dem Andockmodul auch Experimente, die jene ersetzen sollten, die bei den beiden anderen gescheiterten Starts verloren gegangen waren.
SDA/psp
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