Pumpspeicherwerk an der Grimsel wird nicht zur «grünen Batterie»
Das Kantonsparlament hat am Montag dem geplanten Pumpspeicherwerk im Grimselgebiet zugestimmt. Keine Chance hatten hingegen Anträge, im Pumpbetrieb mehr grünen Strom einzusetzen.

Die Versuchung für die Kraftwerksbetreiberin sei gross, im Pumpspeicherwerk schmutzigen Strom, etwa aus AKWs, zu veredeln, warnten Vertreter von SP und Grünliberalen. Deshalb brauche es entsprechend stenge Vorgaben.
Wenn schon ein Pumpspeicherwerk, dann solle es eine Art «grüne» Batterie werden, forderten die beiden Parteien. Für einen möglichst hohen Anteil an erneuerbarem Pumpstrom hatten sich im Vorfeld der grossrätlichen Debatte auch diverse Natur- und Umweltschutzorganisationen eingesetzt.
Die bürgerliche Seite im Kantonsparlament wehrte sich dagegen, mit solchen Vorschriften den Handlungsspielraum der Kraftwerksbetreiberin einzuschränken. In anderen Kantonen müssten Pumpspeicherwerke auch nicht solche Zusatzanforderungen erfüllen.
Auch Energiedirektorin Barbara Egger-Jenzer (SP) wehrte sich gegen die Anträge. In der Konzession für das Pumpspeicherwerk werde erstmals festgeschrieben, dass – soweit technisch möglich und wirtschaftlich vertretbar – grüner Strom zum Pumpen verwendet werden müsse, betonte Egger.
Eine weitergehende, starrere Regelung würde die Kraftwerksbetreiberin im Wettbewerb benachteiligen. «Wir müssen aufpassen, dass wir der Kraftwerksbetreiberin nicht unnötig Knebel zwischen die Beine werfen», sagte Egger.
Zudem wäre es nicht sinnvoll, in einer jahrelang laufenden Konzession derart starre Vorgaben zu machen, führte Egger weiter aus. Das Parlament lehnte im Sinne der Regierung beide Anträge klar ab.
Grosses Ausbauprogramm
Die Kraftwerke Oberhasli sind dabei, ihre Anlagen im Grimselgebiet auszubauen und zu erneuern. In einem ersten Schritt werden zwei mittlerweile über 60-jährige Anlagen erneuert. Dieses Teilprojekt war nie bestritten.
Etwas mehr Widerstand regte sich gegen das geplante Pumpspeicherwerk. Doch im Zuge der jüngsten Diskussionen über die Energiezukunft der Schweiz weichte die Opposition auf.
Nach wie vor umstritten ist die geplante Erhöhung der Grimselstaumauer. Sie wird im kommenden September im Grossen Rat ein Thema werden.
SDA/met
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch