«Puh, das war knapp»
Es war das zweite Himmelsspektakel an einem Tag: Der Asteroid 2012 DA14 ist an uns vorbeigezogen. Um 20.24 Uhr am Freitagabend passierte er die Erde, nun entfernt er sich wieder.
Ein 46 Meter grosser Asteroid hat die Erde in sicherem Abstand passiert. Der Himmelskörper bewegte sich in 27'800 Kilometern Abstand an unserem Planeten vorbei, wie die Nasa mitteilte. Dies war soweit bekannt die bisher kürzeste Distanz eines Asteroiden zur Erde. Die Nasa übertrug den Anflug live. «Puh, das war knapp», befand der US-Nachrichtensender CNN Sekunden danach.
Die Passage von 2012 DA14, wie der Asteroid von den Wissenschaftlern genannt wurde, liess sich mit Teleskop oder Fernglas am besten von Asien, Australien oder Osteuropa aus beobachten. Die nächste Annäherung zur Erde fand über dem Indischen Ozean in der Nähe von Sumatra statt. Der Himmelskörper liess die Erde mit einer Geschwindigkeit von 28 000 Kilometern in der Stunde hinter sich.
Keinen Bezug dazu hatte am Freitag die Explosion eines etwa 15 Meter grossen Meteoriten im Ural-Gebirge in Russland. Dabei wurden etwa 1000 Bewohner der Region Tscheljabinsk verletzt.
«Kein Grund zur Sorge»
Der Asteroid kam der Erde zwar so nahe wie noch nie ein vorhergesagter Himmelskörper zuvor. Experten beruhigten jedoch: «Kein Grund zur Sorge», sagte ein Experte der US-Raumfahrtbehörde Nasa, Dante Lauretta. Der Asteroid bleibe in sicherer Entfernung.
Und trotzdem waren die 27'800 Kilometer Abstand am erdnächsten Punkt fast so etwas wie ein kosmischer Streifschuss. Die geostationären Satelliten, die zum Beispiel Telefongespräche oder Fernsehen übertragen, sind deutlich weiter weg. Der Mond ist sogar rund 15 Mal so weit entfernt wie 2012 DA14 es am Freitagabend war.
Fünfmal so schnell wie eine Panzergranate
Zudem war der Asteroid 28'600 Kilometer pro Stunde schnell – fast fünfmal so schnell wie eine Panzergranate. Hätte dieses kosmische Wuchtgeschoss von nach Nasa-Angaben 45 Metern Breite und 130'000 Tonnen Gewicht tatsächlich die Erde getroffen, wären die Folgen verheerend gewesen.
«Würde dieses Objekt beispielsweise aus Eisen bestehen und mit unserem Planeten zusammenstossen, könnte es einen Krater verursachen, der mit dem 1,5 Kilometer grossen Meteor Crater bei Flagstaff, Arizona, zu vergleichen wäre», sagte der Esa-Verantwortliche für erdnahe Objekte, Detlef Koschny.
Nasa-Experte Dante Lauretta sprach von einer grossen Chance für die Wissenschaft. «So nah ist noch nie ein Himmelskörper an der Erde vorbeigeflogen, seit die Wissenschaft zurückdenken kann. Natürlich sind heute alle Augen auf den Asteroiden gerichtet - inklusive unserer Radarteleskope.»
sda/afp/AP/kle/fko
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