Publikum mit Schweizer Radio- und TV-Sendern zufrieden
Gute Noten für die Schweizer Radio- und Fernsehsender: In einer Studie der Universität Zürich zeigte sich die Mehrheit ziemlich oder sehr zufrieden.

Das Radio schnitt mir rund 70 Prozent «sehr und ziemlich zufriedenem» Publikum besser ab als das Fernsehen, wie Studienleiter Heinz Bonfadelli an einer Medienkonferenz des Bundesamtes für Kommunikation (BAKOM) am Dienstag in Biel bekannt gab. Befragt wurden vergangenen Herbst gut 3600 Personen.
Mit den Programmen des Privatfernsehens zeigten sich nur 44 Prozent zufrieden, das sind 9 Prozentpunkte weniger als im Frühling 2009. Mit den SRG-Fernsehprogrammen sind 64 Prozent sehr oder ziemlich zufrieden. Gesunken sind seit der letzten Umfrage die Einschätzungen zum Gehalt und der Vielfalt der Informationen sowie zum Lokalbezug, während die Bewertung des Unterhaltungswerts gestiegen ist.
Mit den SRG-Radioprogrammen sind sogar drei Viertel sehr oder ziemlich zufrieden. Als Stärken bezeichnet werden die Professionalität der Journalisten und ihrer Beiträge, die Glaubwürdigkeit, das Verantwortungsbewusstsein der Programmmacher und die Informationsvielfalt.
Die Lokalradios werden von zwei Dritteln als zufriedenstellend bewertet. Besonders hoch schneiden hier die Verständlichkeit und die lokal-regionale Berichterstattung ab. Deutlich unterdurchschnittlich sei hingegen die Informationsvielfalt aus Politik, Wirtschaft und Kultur.
Vielfältige Radios in Zürich
Speziell analysiert wurden die Privatradios im Grossraum Zürich. In der Hörergunst liegen Radio Energy (16,8 Prozent) und Radio 24 (16,1 Prozent) an der Spitze, gefolgt von Radio Zürisee (9,5 Prozent). Radio 1, Radio Top und Radio Munot liegen unter 5 Prozent.
Energy schnitt in der Umfrage bei Unterhaltung, Professionalität und genereller Zufriedenheit gut ab. Radio 24 hat aus Sicht seiner Hörerschaft neben der Professionalität Stärken im Lokalbezug und in der Ausgewogenheit des Programmes.
In einer Auswertung der Medienforscherin Publicom der ersten Oktoberwoche 2010 zeigt sich, dass sich die Sender am deutlichsten durch die Musikformate positionieren. Die Unterschiede liegen weniger im Stil, als im Alter der Musik.
Die Zürcher Radiolandschaft sei vielfältig, bilanzierte Publicom- Geschäftsleiter René Grossenbacher. Der Stellenwert der Information sei aber sehr unterschiedlich, die Themengewichtung senderspezifisch und auch die Berichterstattung über das Sendegebiete variiere stark. In der Hauptsendezeit lag etwa der Anteil der Information bei Radio 1 bei 21 Prozent, bei Radio 105 nur bei 7 Prozent.
Pol-Parteien häufig am Mikrofon
Generell werde die Meinungs- und Perspektivenvielfalt gut umgesetzt. Allerdings kamen die Pol-Parteien SP und vor allem die SVP weit häufiger zu Wort als die anderen Parteien. Dies habe aber zum Teil auch daran gelegen, dass Anfang Oktober 2010 der Abstimmungskampf über die Ausschaffungs-Initiative lief.
Die Schlussberichte über die Publikumsbefragung sollen laut BAKOM- Direktor Martin Dumermuth Ende Jahr veröffentlicht werden. Von insgesamt 47 Veranstaltern erfüllten bisher 13 die Anforderungen zu 80 Prozent und mehr.
Der Qualitätssicherungsprozess laufe. Dabei stützt sich das BAKOM auf die Leistungsaufträge, verlangt doch die Bundesverfassung von Radio und Fernsehen Beiträge zur Bildung, kulturellen Entfaltung, freien Meinungsbildung und Unterhaltung.
SDA/net
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch