Privatschule «Le Rosey» will jetzt auf einheimische Architekten setzen
SchönriedMeinungsverschiedenheiten zwischen der Privatschule «Le Rosey» und dem auserwählten Genfer Architekten führten jetzt zur Trennung: Der 60-Millionen-Neubau für den Wintercampus im Erli wird kaum vor Ende 2014 in Betrieb gehen.
Vorläufig kein konkretes Bauprojekt auf dem 40000 Quadratmeter grossen Grundstück des Ferienheims Fraubrunnen in Schönried: Die Verantwortlichen der Waadtländer Nobel-Privatschule «Le Rosey» schickten den erst vor wenigen Monaten mit der Neubauplanung beauftragten, namentlich nicht bekannten Genfer Architekten in die Wüste. Welche Meinungsverschiedenheiten zum Zerwürfnis der Parteien geführt haben, wird nicht bekanntgegeben: «Wir setzen nun auf die Architekten im Saanenland, denn diese kennen unser Institut und unsere Ansprüche sowie die Region und ihre Werte genau», sagt der Projektmanager vom Institut «Le Rosey», Jean Brugger. Einen ganzen Campus zu zeichnen sei ein äusserst anspruchsvolles Vorhaben, das unter anderem auf der Vision und Erfassung der Erziehungsbedürfnisse der nächsten Jahrzehnte beruhe. «Dies erfordert eine äusserst enge Zusammenarbeit mit dem Architekten und dessen vollkommene Übereinstimmung mit unseren Bedürfnissen», sagt Brugger. Infos zu Weihnachten Nachdem im vergangenen Frühling ein Parallel-Studienauftrag an sechs Architekten vergeben worden war, fiel die Wahl im Sommer auf das Projekt eines Genfer Bewerbers. In den letzten drei Monaten arbeiteten die Verantwortlichen vom Le Rosey gemeinsam mit dem Architekten an der Fertigstellung des Vorprojektes. In diesen Wochen sollte dieses den kommunalen und kantonalen Behörden, Anliegern und dem Volk vorgelegt werden. Doch offenbar gingen die Meinungen derart auseinander, dass es jetzt zur Trennung kam. Projektleiter Jean Brugger dazu: «Wir sind vor einer Woche zum Entschluss gekommen, dieses Projekt zu stoppen, denn die Meinungsverschiedenheiten haben sich angehäuft und konnten nicht überwunden werden.» Weitere Angaben kann «Le Rosey» dazu nicht machen: «Um Weihnachten werden wir informieren, wie es weitergehen soll.» «Le Rosey»-Direktor Philippe Gudin, der zur Zeit in China weilt, konnte gestern für eine telefonische Stellungnahme nicht erreicht werden. Ein Jahr Verzögerung Jean Brugger will Mitte März das Vorprojekt des künftigen Campus, der 400 Eliteschülern den Unterricht ermöglichen soll, vorlegen können. Die kurzfristige Trennung von ihrem Architekten dürfte für die Bauherrschaft aber eine Zeitverzögerung von einem Jahr zur Folge haben. So wird der neue 60-Millionenbau wohl erst Ende 2014 in Betrieb gehen. Mitte nächsten Jahres sollen das Baugesuch und die Überbauungsordnungen für Campus und Strasse aufliegen, ein Jahr später soll mit dem Bau begonnen werden. Das Institut «Le Rosey» mit Hauptsitz im Schloss von Rolle am Genfersee wurde im Jahr 1880 gegründet. Das älteste und grösste Internat der Schweiz hat in Gstaad seit 94 Jahren seinen Wintersitz. Der in Schönried geplante Neubau soll viermal grösser werden als derjenige in Gstaad.Bruno Petroni>
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch