Polo Hofers ironische Rolle
in Spiez Vorpremiere.
Der Film «Die Nagelprobe» hätte eher zu einer nebligen Vollmondnacht gepasst denn zu einem freundlichen Sonntagmorgen. Finstere Gestalten aus dem Mittelalter trieben auf der Leinwand nämlich ihr Unwesen, Geister, die in der Gegenwart die Hilfe der jungen Historikerin Nina suchten. Der anbrechende Frühling hielt aber eine anschauliche Gruppe von Filmfreunden nicht davon ab, den schummrigen Kinosaal des Kinos Movieworld aufzusuchen. Unter den Kinogängern befanden sich auch der Regisseur Luke Gasser persönlich sowie der Komiker René Rindlisbacher, der im Film eine der Hauptrollen – einen arroganten Zürcher – spielt. Auch eine andere prominente Person hat eine Rolle übernommen: Polo Hofer. Der Altrocker glänzte an der Vorpremiere allerdings entgegen offizieller Ankündigung mit Abwesenheit. Sagenhafte Produktion Der Film «Die Nagelprobe» spielt in der Obwaldner Gemeinde Giswil. Bei Bauarbeiten stösst ein Baggerfahrer auf ein geheimnisvolles Artefakt aus dem Spätmittelalter, das sich als fluchbeladen herausstellt und die junge Historikerin Nina auf eine sagenhafte Entdeckungsreise mitreisst. Mit seiner neusten Low-Budget-Produktion beweist der Filmemacher, Musiker und Bildhauer Luke Gasser, dass sich auch mit kleinem Geldbeutel ein mehr als ansehnlicher Streifen produzieren lässt. Gekonnt und spannend verwebt er Obwaldner Sagentum mit Wissenschaft, Mystisches mit Realem, Vergangenes mit Aktuellem. Promi-Besetzung Es sei ihm ein Anliegen gewesen, regional verwurzelte Geschichten zu behandeln, verkündete Gasser nach dem Film. «Damit sich die Leute mit dem Film identifizieren können.» Dass ihm dabei gleich zwei Schweizer Promis zur Seite standen, bezeichnet er als Glücksfall. «Als ich die Rolle des arroganten Zürchers schrieb, dachte ich schon an René Rindlisbacher als Idealbesetzung», gesteht Gasser. «Dass er positiv auf meine Anfrage reagieren würde, hatte ich aber nicht zu erwarten gewagt.» Zu Polo Hofer sei er durch dessen Affinität zum Film gekommen. «Die Rolle musste zu Polo passen; ich wollte ihn nicht im Film, nur weil es Polo ist.» Tatsächlich macht sich der verschrobene Oberländer auch als Schauspieler gar nicht so schlecht, und wenn er in seiner Rolle als Beamter von seiner Militärkarriere spricht, verleiht er dem Film gar noch eine zusätzliche Prise Ironie. Einblicke in die Entstehung Nach dem Film erzählten Gasser und Rindlisbacher Anekdoten vom Dreh und machten keinen Hehl aus den finanziell prekären Umständen, unter denen der Film entstanden ist. Und Rindlisbacher liess es sich nicht nehmen, in heiserem Berndeutsch eine kurze Parodie von Polo Hofer auf dem Set zum Besten zu geben: «Aschwandä äh ja, wo isch itz dä?» Nik Sarbach >
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