Polizeizentrum erhält Rückenwind
Das Kantonsparlament will vorwärtsmachen mit dem Polizeizentrum in Niederwangen. Der Grosse Rat hat am Mittwoch den Baurechtsvertrag und nach einiger Diskussion auch einen Architekturwettbewerb genehmigt.

Die Idee eines Polizeizentrums in Niederwangen stiess am Mittwoch im Grossen Rat auf viel Zuspruch. «Es ist wohl das wichtigste Kreditgeschäft für die Zukunft unserer Polizei», sagte Peter Sommer (FDP, Wynigen), Sprecher der vorberatenden Bau-, Energie-, Verkehrs- und Raumplanungskommission (BAK). Ein Zukunftsprojekt, das man schon 2008 ins Auge gefasst hatte, als Stadt- und Kantonspolizei zusammengeführt wurden.
Es dauerte eine Weile, einen geeigneten Standort für eine Polizeizentrale zu finden. In Köniz-Juch sei dies nun der Fall, waren sich bis auf die EDU-Fraktion und einige Einzelstimmen alle einig. Mit 136 zu 6 Stimmen genehmigte das Parlament den Baurechtszins von jährlich 980 000 Franken. Der Baurechtsvertrag mit der Genossenschaft Migros Aare als Grundeigentümerin soll 80 Jahre gelten.
Von 18 auf 9 Standorte
Heute ist die Polizei auf 18 Standorte im ganzen Kanton verteilt. Mit dem neuen Zentrum soll die Anzahl der Standorte auf 9 reduziert werden. Bei der Konzentration geht es vor allem um die zentralen Dienste. Nicht betroffen sind die 4 Polizeiwachen, die Ausbildungszentren Ittigen und Riedbach, das Schwerverkehrszentrum Ostermundigen sowie das Zeughausareal.
Für mehr Diskussionen sorgte der Architekturwettbewerb, für den die Regierung einen Kredit von 1,8 Millionen Franken beantragte. Die BDP stellte den Antrag, dieses Geschäft an die Regierung zurückzuweisen und im Juni noch einmal zu behandeln.
Angst vor Kostenexplosion
Dabei ging es der BDP nicht vorwiegend um die Bedenken, dass bei einem Wettbewerb die Architektur vor der Funktionalität des Gebäudes stehen könnte. Sondern um die Finanzen. Die BDP wollte wissen, wie das Zentrum finanziert werden kann. 270 Millionen Franken wird der Neubau voraussichtlich kosten.
Da die Schätzungsgenauigkeit für das Gebäude, das erst 2025 bezogen werden soll, bei plus/minus 20 Prozent liegt, stiess dies einigen Grossräten sauer auf. Auch, weil die Kosten in den letzten Finanzplänen stetig gestiegen sind. In jenem bis 2019 waren 43,5 Millionen Franken vorgesehen, in jenem bis 2020 waren es 101 Millionen – und nun 270 Millionen Franken.
«Natürlich sprechen wir von einer rollenden Planung. Aber so, wie diese Beträge in den letzten Jahren gerollt haben, rollt es einem fast die Augen nach hinten», sagte Finanzkommissionspräsident Daniel Bichsel (SVP, Zollikofen).
Baudirektorin Barbara Egger (SP) hielt dem entgegen, dass zuvor Mietlösungen angedacht waren. Selber zu bauen, löse zwar höhere Investitionen aus, komme längerfristig aber günstiger. Sie appellierte an die Grossräte, das Projekt nicht weiter zu verzögern – und fand Gehör. «Die Rückweisung wurde mit 87 zu 53 Stimmen abgelehnt.
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