Polizeisirene: Stadt macht Druck gegen Reitschule
Die Stadt Bern hat die Betreiber der Reitschule aufgefordert, die sogenannte Polizeisirene sofort zu entfernen.

Eine «Schau-Hin!-Sirene» nennt es die Reitschule. Seit Mitte März gehört sie zum Inventar des autonomen Berner Kulturzentrums. Sie schlägt Alarm, wenn sich die Polizei dem Vorplatz nähert. Die Sirene soll Besucherinnen und Besucher «auf die drohende Gefahr von Polizeiübergriffen aufmerksam» machen, begründet die Reitschule die Massnahme.
Als die Polizei in den letzten Wochen auf der Schützenmatte mehrere Aktionen gegen den Drogenhandel durchführte, hatte der Alarm zur Folge, dass mutmassliche Drogendealer ins Innere der Reitschule flüchten konnten. Auch hätten sich durch den Alarm mehrere Personen zusammengeschlossen, um den Einsatz zu behindern, teilte die Kantonspolizei damals mit. Damit könnten die Betreiber den Straftatbestand der Begünstigung erfüllen. Im Interview mit dieser Zeitung spielte Polizeikommandant Stefan Blättler der Stadt Bern den Ball zu. Diese habe dafür zu sorgen, dass die Sirene entfernt werde.
Reitschule klärt das weitere Vorgehen ab
Auf Nachfrage hiess es am Donnerstag bei der Stadt Bern: «Wir haben die Betreiber der Reitschule auf den möglichen Straftatbestand hingewiesen und sie aufgefordert, die Sirene per sofort ausser Betrieb zu nehmen.» Noch ist nicht klar, ob die Reitschule auf die Forderungen eingeht. Man kläre derzeit das weitere Vorgehen ab, teilte die Medienstelle am Donnerstag dem «Bund» mit.
Ob diese Art der Polizeiwarnung strafbar sei, müssten letztlich die Kantonspolizei und die Staatsanwaltschaft beurteilen, sagt Walter Langenegger vom städtischen Informationsdienst und leitet den Ball damit an die nächste Behörde weiter. Dort heisst es: Sollte die Sirene weiterhin verwendet werden und mit ihr nachweislich Täter bei der Begehung von Delikten vor der Polizei gewarnt werden, «wäre der Straftatbestand der Begünstigung bei den Bedienern der Sirene zu prüfen».
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