Polizei wappnet sich für den «Marsch fürs Läbe»
Weil die Stadt Bern keine Gegendemos zum «Marsch fürs Läbe» toleriert, riegelt die Polizei den Bundesplatz am Samstagnachmittag ab. Und schliesst dafür einige Wachen.

Die Abtreibungsgegner der Organisation «Marsch fürs Läbe» sollen am Samstag ungestört auf dem Bundesplatz demonstrieren können. Die Berner Stadtregierung lässt aus Sicherheitsgründen keine weiteren Kundgebungen zu.
Um «die Sicherheit der Kundgebungsteilnehmenden sowie unbeteiligter Passantinnen und Passanten» gewährleisten zu können, seien keine weiteren Kundgebungen zugelassen, teilte die Stadtregierung am Donnerstag mit. Der Gemeinderat habe demzufolge die Kantonspolizei beauftragt, «Störungen der öffentlichen Sicherheit zu unterbinden».
Ob sich die Gegendemonstranten aus linken Kreisen vom Standpunkt der Stadt Bern abschrecken lassen, bleibt mehr als fraglich. Ihre Aufrufe zur Gegendemonstration, die um 14.45 Uhr am Bahnhofplatz starten soll, haben diverse Gruppierungen jedenfalls bislang nicht zurückgezogen.
Personenkontrollen angekündigt
Zur Kundgebung auf dem Bundesplatz werden mehrere tausend Menschen erwartet. Viele von ihnen sollen – wie schon 2016 – mit Cars aus diversen Schweizer Städten direkt vors Bundeshaus auf den abgeriegelten Bundesplatz gefahren werden und dort am Abend wieder abgeholt werden.
Weil für die Polizei gleichentags noch weitere Einsätze anstehen, etwa das Gastspiel des FC Zürich im Breitenrain, ist das Korps «in der Summe stark gefordert»: Wie die Kantonspolizei Bern ankündigt, bleiben am Samstag die meisten Wachen geschlossen, damit ausreichend Einsatzkräfte zur Verfügung stehen. Lediglich die Wachen Bern-Waisenhaus, Bern-Bahnhof, Biel, Moutier, Interlaken und Thun sind geöffnet.
Weiter kündigt die Polizei rund um den «Marsch fürs Läbe» Personenkontrollen an. Der Bundesplatz sowie Teile der Achsen Bundesgasse-Kochergasse und Amthausgasse-Schauplatzgasse werden von ungefähr 12 bis 18 Uhr für Verkehr und Passanten gesperrt. Davon betroffen ist auch der öffentliche Verkehr.
Erinnerungen an 2016
Beim letzten «Marsch fürs Läbe» vor zwei Jahren sorgten hunderte Polizisten dafür, dass damals 1700 Menschen aus dem christlich-konservativen Milieu vor dem Bundeshaus gegen Abtreibungen und Sterbehilfe demonstrieren konnten. Hunderte Gegendemonstranten aus linksautonomen Kreisen taten ihren Unmut in der Innenstadt kund.
Die Stimmung in Bern ist angespannt, nachdem es anfangs September vor der Reitschule zu heftigen Zusammenstössen zwischen Vermummten und der Polizei gekommen war. Der kantonale Polizeidirektor Philippe Müller (FDP) forderte in der Folge die rotgrüne Stadtregierung zum Handeln auf.
Müller nahm insbesondere die Reitschule ins Visier, die seiner Ansicht nach zu wenig gegen Attacken auf Polizisten tue und als Rückzugsort für gewaltbereite Demonstranten diene. Die Reitschulbetreiber konterten ihrerseits mit dem Vorwurf, die Polizei habe bewusst die Eskalation gesucht.
SDA/mb
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