Polizei räumt Gezi-Park in Istanbul erneut
Die Freude über die Wiedereröffnung des Istanbuler Gezi-Parks war von kurzer Dauer. Nach nur drei Stunden hat die türkische Regierung den Platz erneut geschlossen – aus Angst vor weiteren Protesten.

Der Gezi-Park im Zentrum Istanbuls ist am Montag erstmals seit der gewaltsamen Räumung Mitte Juni wieder geöffnet, aber offenbar aus Sorge vor neuen Protesten nur wenige Stunden später abermals geschlossen worden. Der Gouverneur von Istanbul, Hüseyin Avni Mutlu, warnte bei der Eröffnung, er werde nicht zulassen, dass in dem Park weitere Proteste oder Besetzungen stattfinden. Seine Worte richteten sich offenbar an eine Aktivistengruppe, die für Montag zu einem Treffen im Gezi-Park aufgerufen hatte, um dort über die Zukunft der Türkei zu diskutieren.
Offenbar um deren Versammlung zu verhindern, forderte die Polizei nur drei Stunden später alle Besucher auf, das Gelände wieder zu verlassen und riegelte den Park ab.
Die türkische Polizei hatte am 15. Juni Tausende Aktivisten mit Tränengas und Wasserwerfern aus dem Park vertrieben. Der Park und der angrenzende Taksim-Platz waren zum Zentrum der Proteste gegen Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan geworden, nachdem Polizisten dort Ende Mai ein Protestlager von Umweltschützern gewaltsam geräumt hatten. Aus den anfänglichen Protesten gegen die Abholzung von Bäumen im Park wurde rasch eine breite Bewegung gegen den Regierungschef.
AP/wid
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