Polizei fasst Chef der serbischen Hooligans
Der Mann, der bei den Krawallen in Genua Regie führte, sitzt nach einem gescheiterten Fluchtversuch in Haft. Die Polizei entdeckte ihn im Motorhohlraum eines Fan-Cars.

Ivan Bogdanov heisst der Anführer der serbischen Hooligans, die mit ihren Gewaltakten den Abbruch der EM-Qualifikationspartie zwischen Italien und Serbien provozierten. Bogdanov ging den italienischen Behörden nachts um drei ins Netz. Der 30-Jährige, Kopf des ultranationalistischen Fan-Flügels von Roter Stern Belgrad, wollte sich im Motorhohlraum des Busses in seine Heimat schmuggeln lassen.
Die Polizei identifizierte Bogdanov aufgrund seiner auffälligen Tattoos. Im Stadion hatte er mit einer Sturmmaske getarnt seine Anhängerschaft aufgepeitscht. Eine seiner Tätowierungen enthält die Jahreszahl 1389. Damals fand die Schlacht auf dem Amselfeld zwischen den christlichen Serben und den muslimischen Osmanen statt. Sie gilt als Ursprung für die Konflikte auf dem Balkan.
Bogdanov, dem die Italiener den Übernamen «Ivan der Schreckliche» verliehen haben, ist mehrfach vorbestraft. Die serbische Justiz verurteilte ihn wegen Körperverletzung und Drogendelikten. «Diese Schläger repräsentieren nicht die Gefühle des serbischen Volkes. Wir schämen und entschuldigen uns», sagte die in Italien stationierte Botschafterin Sanda Raskovic-Ivic gegenüber der Zeitung «La Repubblica». Slobodan Homen, Staatssekretär im serbischen Justizministerium, vermutet politische Sabotage: «Offensichtlich will jemand beweisen, dass Serbien weder bereit noch reif für Europa ist.»
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