Polizei fahndet nach Meisterfeier-Chaoten
Die Grosskontrolle von YB-Fans zeigt: Die Polizei sucht entschlossen nach Gewalttätern der Meisterfeier.

Viele Matchbesucher dürften sich am Sonntag beim YB-Heimspiel gegen Basel gewundert haben. Während der ersten Spielminuten blieben die Ränge der Ostkurve leer. Erst nach 13 Minuten und 12 Sekunden nahm der harte Kern der YB-Fans seinen Platz ein, die Basler Ultras taten es ihnen gleich.
Der Zeitpunkt war kein Zufall, so entsprechen die Zahlen den Buchstaben ACAB – ein in der Ultra-Szene benutztes Akronym für den Ausspruch «All Cops Are Bastards» (Alle Polizisten sind Bastarde).
Der Fan-Protest richtete sich gegen eine Polizeiaktion im Vorfeld des Spiels. Diese war in der Tat aufsehenerregend. Am Sonntagnachmittag umstellten Dutzende Polizisten in Wabern ein Tram. Die Beamten kontrollierten rund 100 Personen, welche als Fans zu erkennen waren. Auch in Stadionnähe und an anderen Orten nahm die Polizei YB-Fans genau unter die Lupe.
Magere Ausbeute
Die Ausbeute der gross angelegten Kontrolle wirkt auf den ersten Blick etwas dünn. Vermummungsmaterial und Zahnschutze wurden beschlagnahmt. Pyros? Festnahmen? Fehlanzeige. So heisst es jedenfalls auf Anfrage bei der Polizei. Dort legt man Wert darauf, dass es sich lediglich um eine Identifikationskontrolle gehandelt habe. Das Vermummungsmaterial sei nach der Kontrolle im Tram zurückgelassen worden.
Die Grossaktion zeigt, wie ernst es der Polizei ist, jene gewaltbereite Splittergruppe dingfest zu machen, welche an der spontanen Meisterfeier am 13. April in der Aarbergergasse für unschöne Szenen sorgte. Mehrere Vermummte attackierten an jenem Abend Polizisten. Sieben Beamten wurden dabei verletzt.
Die gezielten Identitätskontrollen am Sonntag fanden offenbar nicht nur wegen der Angriffe an der Meisterfeier statt, sondern auch wegen eines Zwischenfalls zwei Tage danach. An jenem Montagabend randalierten mehrere Vermummte bei einer Bar in der Junkerngasse, wo sie auch Sprayereien hinterliessen.
Später griff die Polizei in der Stadt zwei Verdächtige auf. Beide trugen Vermummungsmaterial und YB-Fanartikel auf sich. Kapo-Sprecherin Jolanda Egger bestätigt: «Wir haben Hinweise darauf, dass in beide Vorfälle Personen aus demselben Umfeld involviert sind.» Die Hintergründe des Angriffs auf den Barbetrieb sind indes unklar.
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