«Piss Christ» zerstört
Zwei Ausstellungsbesucher haben in Avignon Werke des New Yorker Fotokünstlers Andres Serrano mit Schneide- und Schlagwerkzeugen traktiert.

«Piss Christ» zeigt ein in Urin getauchtes Kruzifix, «The Church - Soeur Jeanne Myriam» den Schoss und den Oberkörper einer meditierenden Nonne. Zwei Besucher fühlten sich durch diese Werke von Andres Serrano provoziert und beschädigten sie massiv. Drei Museumswärter, die einschreiten wollten, wurden von den Tätern mit Gewalt bedroht.
Bereits am Samstag hatten nach Museumsangaben rund 800 Ultra-Konservative und junge Integristen gegen die Schau im Kunstzentrum Lambert der südfranzösischen Stadt Avignon demonstriert. Das Museum für zeitgenössische Kunst schloss deswegen vorübergehend die Tore.
Intoleranz ist nicht hinnehmbar
Neben Werken von Serrano, der sich in seinen Arbeiten immer wieder mit Religion und Sexualität auseinandersetzt, sind in der Ausstellung «Ich glaube an Wunder» mehr als hundert Werke grosser zeitgenössischer Künstler wie Cy Twombly, Anselm Kiefer und Miquel Barceló zu sehen.
Der französische Kulturminister Frédéric Mitterrand nannte den Angriff auf die Bilder inakzeptabel. Er könne verstehen, dass das Bild «Piss Christ» schockieren könne, aber wer sich verletzt fühle, müsse sich an die Justiz wenden. «Jede Art von Gewalt, Zerstörung und Intoleranz ist nicht hinnehmbar», sagte Mitterrand.
SDA/net
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