«Pilot vertraut dem Flugverkehrsleiter»
Pierre de Goumoëns, Kommandant der Schweizer Luftwaffe, schildert die Situation eines F/A-18-Piloten.

Am 29. August herrschte schlechte Sicht über dem Sustengebiet. Darum flog die später am Felsen zerschellte F/A-18 nach Regeln des Instrumentenflugs. Der Pilot ist dabei auf Angaben des Bodenpersonals angewiesen. Prinzipiell ist der Pilot aber für sein Flugzeug verantwortlich. Er kann auch Anweisungen vom Boden infrage stellen.
Doch an der Medienkonferenz am Dienstag erläuterte der F/A-18-Pilot Pierre de Goumoëns, dass dafür beim intensiven Startmanöver mit seinen vielen Wechseln schlicht die Übersicht fehle. Der Unfall ereignete sich in dieser Flugphase. «Der Pilot vertraut dann den Angaben des Flugverkehrsleiters», sagte der erfahrene Pilot.
Bei schlechter Sicht könne sich der Pilot nicht allein orientieren, er wisse auch nicht, was sich sonst rund um ihn herum im Luftraum befinde. Zwar gibt ihm laut de Goumoëns ein Höhenmesser an Bord die momentane Flughöhe an. Auch sei der Pilot, der dem ersten Flugzeug folge, informiert über den Startkorridor und die angepeilte Flughöhe.
Zur geringen Erfahrung des verunfallten 27-jährigen Piloten, der sich in der Umschulung auf den Kampfjet befand, äusserte sich de Goumoëns nicht. Insbesondere machte er keine Angaben dazu, wie oft dieser den als anspruchsvoll bekannten Start ab Meiringen bereits absolviert hatte.
Als zusätzliche Sicherheit ist im Flugzeug ein System installiert, das vor einer möglichen Kollision mit dem Boden warnt. «Dieses reagiert jedoch sehr spät», sagte de Goumoëns. Was kein Fehler sei, sondern daran liege, dass die Warnlampe sonst ständig blinken würde. Mit diesen Ausführungen macht er klar, dass Flugmanöver, die mit Kampfjets geflogen werden, nicht mit jenen von Privatflugzeugen vergleichbar sind.
De Goumoëns betonte, selbst wenn es beim gegenwärtigen Stand der Ermittlungen nach einem Fehler des Flugverkehrsleiters aussehe, nütze eine zu starke Fokussierung auf den Einzelfall den Piloten im Moment nichts. «Wir fliegen weiter.» Das Vertrauen in die Mitarbeiter von Skyguide sei aufgrund eines einzelnen Vorfalls nicht erschüttert. Bisher sei nach wie vor offen, was genau zum Absturz des Jets geführt habe.
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