Philipp Müller setzt Wahlkampf aus
Nachdem sich Angehörige der jungen Frau zu Wort gemeldet haben, äussert sich Philipp Müller erneut zum Unfall, bei dem eine 17-Jährige verletzt wurde.
Philipp Müller setzt seinen persönlichen Ständeratswahlkampf bis auf weiteres aus. Er verzichte auf die Teilnahme an Podiumsdiskussionen, schreibt der FDP-Präsident in einer Mitteilung. Er begründet den Entscheid mit «Respekt gegenüber der jungen Frau und ihren Angehörigen».
Zudem äussert er sich nochmals zum Unfall. Er habe sein Auto nach dem Unfall bei der nächsten Ausstellmöglichkeit abgestellt und sei zur Unfallstelle zurück gelaufen. Dort habe er die Rettungskräfte angerufen, weil schon mehrere Personen erste Hilfe leisteten. «Mir war nicht bekannt, dass der Vater der jungen Frau vor Ort eintraf.»
Die Eltern des Opfers hätten ihm über seinen Anwalt zunächst ausgerichtet, dass sie nicht mit ihm reden möchten. Nachdem er dann via Medien erfahren habe, dass die Eltern nun zu einem Gespräch bereit seien, habe er sie angerufen und «in einem längeren Telefonat die entstandenen Missverständnisse geklärt», schreibt Müller. Er werde alles unternehmen, um das Opfer und die Familie zu unterstützen.
Vater des Opfers äusserte sich in Medien
Mit seiner Mitteilung reagiert Philipp Müller auf Medienberichte, in denen sich der Vater des Opfers zu Wort gemeldet hatte. Er habe zuerst gar nicht realisiert, dass Philipp Müller am Unfall beteiligt gewesen sei, erzählt der Vater der jungen Rollerfahrerin dem «Blick».
Eine Unfallhelferin alarmierte gemäss dem Bericht den ehemaligen SVP-Gemeindrat H. A., worauf dieser sofort zum Unfallort fuhr. Müller sei neben dem Polizeiauto gestanden und habe sich dann auf den Beifahrersitz gesetzt. Die beiden Politiker kennen sich und grüssten einander.
«Er leistete keine Hilfe»
Erst später sei sich H. A. bewusst geworden, dass der FDP-Präsident der Unfallverursacher sei. «Dass Müller sich die ganze Zeit nicht bei mir meldete, enttäuscht mich zutiefst», zitiert Blick den Vater des Unfallopfers. Er habe sich bis Freitagabend nicht bei der Familie gemeldet. Es sei selbstverständlich, dass man sich bei einem Unfall als erstes um die Verletzten kümmere. «Er aber leistete keine Hilfe.»
Zwei Retterinnen hätten ihm vom Unfall erzählt. Müller habe erst 300 Meter weiter vorne angehalten. Ihnen sei es so vorgekommen, als sei er abgehauen. Philipp Müller entschuldigte sich am Freitag öffentlich beim Unfallopfer und wünschte der jungen Frau schnelle Genesung.
«Nicht aussergewöhnlich»
Dass jemand im Schock nicht sofort anhalte, sei nicht aussergewöhnlich, hatte Roland Pfister, Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau gestern dem «Blick» gesagt.
Philipp Müller war am Donnerstagabend in Lenzburg auf die Gegenfahrbahn geraten und mit einer 17-jährigen Rollerfahrerin zusammengeprallt. Die junge Frau wurde schwer verletzt. Die Unfallursache ist noch unklar, die Polizei hat eine Untersuchung eröffnet.
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