Pekings heimlicher «Genosse» soll abtreten
Das Abflauen der Proteste in Hongkong ist für Regierungschef Leung ein Erfolg. Dennoch bleibt er weiterhin hoch umstritten.

Wenn er das Amt nicht übernommen hätte, verriet Hongkongs Regierungschef Leung Chun-ying vor zwei Jahren dem «Time»-Magazin, dann sässe er jetzt mit seiner Frau in England, dort, wo alle seine drei Kinder zur Universität gingen. Vielleicht wünscht er sich nun in manchen Momenten, er hätte sich nie beworben. Die «Funkstille» zwischen Volk und Hongkonger Regierung sei das grösste Problem, sagte er kurz nach seiner Wahl 2012: «Die Menschen sind entrechtet, weil sie nicht zur Wahl gehen, sie sind passiv, weil wir nicht mit ihnen sprechen und weil wir ihnen nicht zuhören . . . Es herrscht tiefes Misstrauen zwischen Volk und Regierung.» Würde man diese Sätze heute Hongkonger Demonstranten vorlegen, dann würden sie wohl sagen: «Stimmt. Und genau deshalb muss CY Leung weg.»