Peier in der Weltspitze, Ammann auf gutem Weg
Das Schweizer Duo schafft mit Rang 10 und 13 das beste Ergebnis an der Tournee seit elf Jahren.
Zum Auftakt der Tournee in Oberstdorf hatte das Schweizer Skisprung-Team in einer Kurklinik logiert. Und Patienten waren in diesem Winter auch die Schützlinge von Cheftrainer Ronny Hornschuh. Der Einzige, der auf Touren kam (Killian Peier), hatte ausgerechnet im letzten Springen vor Weihnachten in Engelberg einen argen Dämpfer erhalten. Entsprechend vorsichtig formulierte Hornschuh den Anspruch an Peier: acht Sprünge, also überall die Qualifikation für den zweiten Durchgang. Es war ein (zu) tiefes Ziel für den Romand.
In den ersten zwei Wettkämpfen hatte er noch einen technischen Fehler im System. Dank der Stabilität, die der 23-jährige Waadtländer gefunden hat, reichte dies dennoch zu den Plätzen 19 und 23. Und als er den Fehler behoben hatte, hob Peier richtig ab. Am Freitag in Innsbruck (7.) und am Sonntag in Bischofshofen (8.) holte seine ersten beiden Top-Ten-Plätze im Weltcup. Zum Abschluss wäre sogar noch mehr möglich gewesen, doch der Schweizer hatte im zweiten Durchgang die schlechtesten Verhältnisse aller Springer aus den ersten 20. Sein toller Sprung wurde deshalb zu wenig belohnt.
Der erste Schweizer in den Top 10
«Seine Basis ist auf einem sehr guten Grundniveau, unter das er nur noch sehr selten fällt», erklärt Hornschuh. An der Vierschanzentournee im grossen Scheinwerferlicht machte Peier nun nochmals einen grossen Schritt nach vorne. Als Zehnter der Gesamtwertung ist er der erste Schweizer in den Top Ten seit Simon Ammann (3.) vor fünf Jahren.
Auch der vierfache Olympiasieger verliess die Arena im Salzburgerland mit den 15'000 Zuschauern mit einem V-Zeichen für Victory. Vom Podest ist er zwar noch immer ein gutes Stück entfernt, doch auch in Bischofshofen, wo er vor vier Jahren so brutal gestürzt war, bestätigte er seine Aufwärtstendenz. Der 16. Platz war die vierte Klassierung zwischen 14 und 21 in den letzten acht Tagen. Wenn man sieht, wo er vor der Tournee gestanden hatte, ist dies für Ammann fast so viel wert wie ein Sieg.
Als 13. der Gesamtwertung ist er deutlich besser klassiert als vor einem Jahr. Damals feierte er wenig später beim Skifliegen am Kulm sogar einen Podestplatz. Die «Granate» wie er selber gerne sagt, ist ihm an der Tournee nicht gelungen, doch die Motivation ist ungebrochen. Dennoch ist es natürlich möglich, dass das V-Zeichen auch der Abschied des 37-jährigen Toggenburgers von der Vierschanzentournee war. Es wäre ein Sprung auf 130,5 m gewesen, der sich durchaus sehen lässt. Und einer, der für den Rest der Saison und die WM in Seefeld einiges erhoffen lässt. Mit Peier hat Ammann jetzt für einmal eine Lokomotive im eigenen Team. Zwei Schweizer in den Top 15 der Tourneewertung gab es übrigens letztmals vor elf Jahren (6. Andreas Küttel, 15. Ammann).
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