Parzival im Labyrinth der Naivität
Die Proben der Schlossspiele Thun laufen auf Hochtouren. Ein Besuch vor Ort verdeutlichte, dass mit der Inszenierung «Parzival» vom Thuner Dramatiker Lukas Bärfuss eine spannende Produktion wächst.

«Neii, jetzt bisch dod . . .» Parzival fackelt nicht lange, wenn es darum geht, sich zu rächen. Der Widersacher zuckt noch ein paar Mal, dann hat er ausgehaucht. Im Moment wird auf dem Areal der ehemaligen Schadaugärtnerei in Thun noch mit schlichten Holzlatten gemordet. Auch innige Kussszenen passieren derzeit eher flüchtig. Doch das Ensemble kleckert nicht, es klotzt. Die Souffleuse sitzt unterm Regenschirm, erfreulicherweise mal nicht wegen des Regens, sondern der Sonne. Vier Stunden am Stück unter freiem Himmel dauert die sonntägliche Probe.