Parteikollegen kritisieren Maurers Führungsriege
Der Bundesrat will die Rüstungsbehörde Armasuisse neu aufstellen und holt sich dafür Hilfe von aussen. Von seiner eigenen Partei wird er kritisiert: Maurers Führungscrew lasse zu wünschen übrig.

Bei der Rüstungsbehörde Armasuisse wird sich mehr ändern als nur die Besetzung des Chefpostens: Laut Berichten der «NZZ am Sonntag» und der «Schweiz am Sonntag» lanciert Verteidigungsminister Ueli Maurer ein Projekt zur Umstrukturierung der Beschaffungsbehörde. Unter seiner persönlichen Leitung werde ein Projekt mit dem Namen «Aurora» durchgeführt, das die Unternehmensstrukturen bis zur Ernennung eines neuen Rüstungschefs optimiere, schreibt die «NZZ am Sonntag».
Unterstützt wird Maurer von einem externen Berater, der «Aurora» vor Ort vorantreibt. Bei diesem handelt es sich laut der «Schweiz am Sonntag» um Hans-Christof Schregenberger. Der Jurist, Oberst im Generalstab und Inhaber der HC Smart Business Engineering GmbH solle dem stellvertretenden Rüstungschef Martin Sonderegger unter die Arme greifen. Denn sein Vorgänger Ulrich Appenzeller ist bereits ab dem Juli beurlaubt – erhält aber noch bis Ende 2015 jeden Monat um die 22'000 Franken Lohn.
Schregenberger soll laut der «Schweiz am Sonntag» eine professionelle Aussensicht ins Departement bringen. Er wurde bereits früher in Top-Geschäften des VBS eingesetzt. Es gehe allerdings nicht darum, bei der Armasuisse «aufzuräumen», sagt ein Insider. Denn die Behörde sei qualitativ unbestritten, habe aber ein Führungsproblem. Schregenberger solle Prozess-Optimierungen erreichen in den Schnittstellen zur Armee, bei den Finanzen und beim Personal.
«Maurer muss personelles Umfeld erneuern»
In der eigenen Partei gerät Ueli Maurer laut dem Bericht derweil zunehmend unter Druck. Sein personelles Umfeld müsse dringend erneuert werden, sagten mehrere SVP-Parlamentarier. Unter anderem darüber führe die Parteispitze am Dienstag Gespräche mit ihrem eigenen Bundesrat. Eigentlich sei Maurer «ein guter Captain», sagt SVP-Nationalrat Thomas Müller gegenüber der Zeitung. Doch die Mannschaft lasse zu wünschen übrig. «Mit Ausnahme von André Blattman hat Maurer keine Crew um sich, die Präsenz markiert und Vertrauen schafft.»
Auch stehe die SVP zwei Wochen nach der Gripen-Abstimmung ratlos da, was die Zukunft im VBS betreffe, sagt ein Insider: «Niemand weiss, wohin die Reise geht, die Unzufriedenheit ist gross.»
Im «SonntagsBlick» schliesslich verteidigt Ueli Maurer die umstrittene Abgangsentschädigung für Ulrich Appenzeller. «Wir halten uns strikte an die Vorschriften, wie sie für Spitzenbeamte der Bundesverwaltung gelten. Es gibt hier keinen Spielraum. Er bekommt nicht mehr und weniger, als es das Gesetz vorsieht.» Auch der mehrwöchige Sprachkurs auf Malta habe «im Rahmen der üblichen Weiterbildung» stattgefunden, wie sie «Kaderangestellte des Bundes absolvieren können».
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