Parforce-Einsatz im Schloss und in der Schlosskirche
Noch beherrschen Handwerker das Leben in der Schlossanlage Spiez. Doch bis zur Saisoneröffnung am 14. April werden sie den Besuchern Platz machen. Das Neuschloss prangt inwendig in neuem Glanz und nimmt einen rollstuhlgängigen Lift in Betrieb.

«Das ist meine erste grosse Renovation», sagt Schlossleiterin Barbara Egli, «doch vertraue ich den Fachleuten, dass die aufwendigen Arbeiten bis zu Ostern fertig sind.» Dieser Tage sollte das Gerüst an der Schlosskirche verschwinden oder verschwunden sein. Die sanfte Renovation der Fassade ist kaum sichtbar, wurden doch nur Schadstellen behoben, Flechten entfernt, Pilzbefall gestoppt und Ziegel ersetzt. Anders an der Turmhaube, die 35'000 neue Schindeln erhielt und in deren Kapsel die Dokumente aktualisiert worden waren.
Unter dem «Auge Gottes» die Originalfarbe entdeckt
In der Spiezer Schlosskirche selber steht die neue Empore, doch die restaurierte Orgel wird erst wieder auf die Saison 2018 spielbar sein. Kuratorin Barbara Egli erklärt dazu: «Für das Instrument selber ist der Orgelbauer an der Arbeit, für das Gehäuse der Restaurator. Und hier erlebten wir eine Sensation: Unter dem ‹Auge Gottes› kamen ursprüngliche Farbreste zum Vorschein; Mahagoni wird wunderbar mit den Vergoldungen harmonieren.»
Mit dem Ersatz der Sträucher um die Kirche mit trittfestem Rasen wurden die Gedenksteine an der Kirchenmauer wieder sichtbar. «Leider mussten wir den Schnurbaum beim Pfarrhaus mittels Helikopter entfernen lassen», bedauert Barbara Egli. Nach Absprache mit der Gemeinde fanden wir wegen zunehmender Zerstörung der Mauer durch das Wurzelwerk keine andere Lösung.»
«Im Neuschloss selber stiessen wir auf keine weiteren historischen Überreste», bedauert Egli, verweist aber auf die zu Beginn der Renovation gefundenen Mauerüberreste, vermutlich von einer Schildmauer aus dem 13./14. Jahrhundert. Dafür erstrahlen nebst den ersetzten Tapeten die Holzböden in neuem Glanz. Im Saal möchte der Besucher beinahe die Füsse heben wegen der optischen Vortäuschung von schiefen Würfeln.

Eingebauter Lift für Gäste und Mitarbeitende
«Mit der Integration des Office für Apéros und andere Festivitäten im Neuschloss werden Gästebereiche und Service entflochten», freut sich Barbara Egli. Der eingebaute Lift dient den Mitarbeitenden und erschliesst mobilitätsbehinderten Besuchern die Sonderausstellung. Einerseits wurden die im Zeitalter der Digitalisierung unentbehrlichen «Gucker» mit Tritten versehen, was kleineren Kindern zugutekommt. Andererseits schützt ein neues Ausstellungselement die Ritterrüstungen vor unbefugten Fingern.
Bis nach der Saison warten müssen laut Egli die Aussenfassade des Neuschlosses, die Neugestaltung des Torinnenraumes und das Vermittlungsatelier unter der Barockterrasse.
Die gesteckten Ziele werden erreicht
«Alles in allem erreichen wir die gesteckten Ziele», bestätigt die Kuratorin. «Trotz den zu erwartenden Überraschungen können wir auch den Kostenvoranschlag von rund einer Million Franken einhalten, die grösstenteils vom Lotteriefonds des Kantons Bern finanziert wird.»
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